Formel 1

Max Verstappen und sein Sieg im Schatten eines umstrittenen Comebacks

Max Verstappen war in Barcelona eine Klasse für sich. Gesprächsthema war aber vor allem Flavio Briatore.
Max Verstappen war in Barcelona eine Klasse für sich. Gesprächsthema war aber vor allem Flavio Briatore.APA / AFP / Josep Lago
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Flavio Briatore sorgte einst für einen der größten Formel-1-Skandale, nun ist er zurück in der Motorsport-Königsklasse. In Spanien rückte am Sonntag selbst der Sieg von Max Verstappen in den Hintergrund.

Er ist eine der schillerndsten, wenngleich umstrittens­ten Personen in der Welt der Motorsportkönigsklasse – und nun ist Fla­vio Briatore wieder da. Der Italiener, 74, wurde beim Grand Prix von Spanien als Teamberater von Alpine vorgestellt. Der französische Rennstall, dessen Fahrer in dieser Saison zuvor insgesamt erst vier Mal in die Punkte gefahren waren, durfte unter den wachsamen Blicken des gewitzten Geschäftsmannes prompt über die Plätze neun und zehn durch Pierre Gasly bzw. Esteban Ocon jubeln.

Generell rückte das Renngeschehen in Barcelona am Sonntag jedoch in den Hintergrund. Der Sieg von Max Verstappen (Red Bull) vor Lando Norris (McLaren) und Lewis Hamilton (Mercedes) sowie der Ausbau dessen WM-Führung auf Norris auf mittlerweile 69 Punkte waren angesichts des spektakulären Briatore-Comebacks Nebensache.

Flavio Briatore soll Alpine besser machen.
Flavio Briatore soll Alpine besser machen.APA / AFP / Manaure Quintero

Bei Weitem nicht alle sind begeistert über dieses. „Ich kapiere es nicht. Es erstaunt mich“, sagte etwa Sky-Experte Damon Hill. Der Brite war 1994 und 1995 der große Gegner von Michael Schumacher. Es war eine Zeit, in der Schumacher unter seinem damaligen Benetton-Teamchef Briatore zum „Schummel-Schumi“ wurde.

„Regeln sind ihm egal“

„Flavio“, merkte Hill an, „sind Konventionen und Regeln egal. Offensichtlich. Das brachte ihn ja damals in Schwierigkeiten und das ist seine Arbeitsweise. Aber das bereitet mir Sorge. Wir wollten doch eigentlich nicht zurück in diese Zeit, wo die Leichen im Keller herumliegen und Dinge passieren, die einen fahlen Beigeschmack haben.“

Ein Skandal hatte den Italiener in der Formel 1 einst zur vermeintlichen Persona non grata gemacht. Er war als Renault-Chef in einen absichtlichen Unfall seines Piloten Nelson Piquet jr. in Singapur 2008 („Crashgate“) verwickelt und vom Motorsport-Weltverband Fia zunächst lebenslang gesperrt worden. Ein französisches Gericht befand den Bann später aber für ungültig.

„Ich war eigentlich nie weg“, meinte Briatore nun. Er hatte unter anderem dafür gesorgt, dass Aserbaidschan 2016 in den Rennkalender aufgenommen wurde. Zuletzt arbeitete der Italiener auch als Markenbotschafter für Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali. (red.)

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