Fußball-EM

Italiens dramatisches 1:1 und Spaniens Sieg helfen Österreich ins Achtelfinale

Mattia Zaccagni erlöst Italien in der 98. Minute.
Mattia Zaccagni erlöst Italien in der 98. Minute.APA / AFP / Odd Andersen
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Kroatiens Luka Modric löste beim 1:1 gegen Italien Ivica Vastic als ältesten EM-Torschützen ab. Aber, die EM ist trotzdem vorbei, weil Italien dank Mattia Zaccagni in letzter Sekunde ausglich.

Leipzig. Manchmal müssen Fußballer gar nicht spielen und gewinnen trotzdem. Als Sieger dürfen sich die Österreicher bei der EM in Deutschland wähnen, wie schon 2021 stehen sie wohl im Achtelfinale. Weil Albanien (0:1 gegen Spanien) und Kroatien (dramatisches 1:1 nach Ausgleich durch Zaccagni in der 90.+8) die nötigen Siege verpassten und auch Ungarn als Dritter der Gruppe A hinter dem ÖFB-Team liegt, ist der Mannschaft von Ralf Rangnick schon vor dem Duell gegen die Niederlande (18 Uhr, ServusTV) der Platz unter den vier besten Gruppendritten quasi sicher.

Ein 0:5 wird man sich ja doch nicht einhandeln . . .

Tragischer Held und Torschütze: Luka Modric.
Tragischer Held und Torschütze: Luka Modric.APA / AFP / Christophe Simon

Österreichs Ex-Teamspieler Ivica Vastic ist seinen Status als ältester Torschütze der EM-Historie seit Montag los. Kroatiens Kapitän Luka Modric traf in Leipzig im Gruppe-B-Spiel gegen Italien in Minute 55 zum 1:0 und das im Alter von 38 Jahren und 289 Tagen. Vastic war 38 Jahre und 257 Jahre alt, als er beim Heimturnier 2008 gegen Polen in Minute 93 aus einem Elfmeter zum 1:1-Endstand getroffen hatte. Modric könnte in Deutschland u.a. von Portugals Ronaldo abgelöst werden.

Finale gegen die Niederlande

All das steht nach dem 1:1 zwischen Italien und Kroatien fest. Auf Rechenspiele will sich Teamchef Ralf Rangnick aber erst gar nicht einlassen - der Deutsche peilt nach dem 0:1 gegen Frankreich und dem 3:1 gegen Polen im letzten Match der Gruppe D Zählbares an. Man sei „zu 98,6 Prozent“ für die nächste Runde qualifiziert, sagte der 65-Jährige. „Aber das sind nicht 100 Prozent. Wir brauchen aus eigener Kraft zumindest einen Punkt.“ Gleichzeitig stellte Rangnick klar, die ÖFB-Spielweise sei nicht auf einen, sondern auf drei Zähler ausgerichtet.

In diesem Fall wäre Österreich sogar Gruppensieger, sollten die Franzosen gegen Polen nicht gewinnen. „Am liebsten würden wir Erster werden, aber das halte ich nicht für sehr wahrscheinlich. Als nächstes würden wir Platz zwei wählen. Alles, was Platz drei ausmacht, ist mir zu kompliziert. Ich habe es mir einmal angeschaut, aber dann irgendwann aufgehört“, erzählte Rangnick.

In einem möglichen Achtelfinale droht gleich sieben Spielern eine Sperre - Christoph Baumgartner, Konrad Laimer, Marko Arnautovic, Maximilian Wöber, Patrick Wimmer, Kevin Danso und Phillipp Mwene müssten bei einer Gelben Karte gegen die Niederländer zuschauen. „Das ist nicht gut, aber es ist leider so. Doch wir müssen erstmal schauen, dass wir uns fürs Achtelfinale qualifizieren. Es sind einige dabei, die wir unbedingt brauchen, aber wenn du das jetzt berücksichtigst, verschiebst du es dann auf ein Spiel weiter. Ich setze darauf, dass die Jungs clever genug sind, sich keine dummen Gelben Karten einzuhandeln“, meinte Rangick.

Respekt, Respekt

Vor „Oranje“ zeigte der Teamchef Respekt. „Wir treffen auf einen Gegner, der individuell ähnlich gut besetzt ist wie Frankreich. Die Niederländer haben vielleicht nicht in der Breite so viele absolute Topspieler, aber trotzdem genug Topspieler“, betonte Rangnick. „Sie versuchen immer, spielerische Lösungen zu finden. Um das zu verhindern und selbst Kontrolle über das Spiel zu haben, brauchen wir eine absolute Top-Leistung. Wir müssen gegen den Ball das Beste zeigen, was wir drauf haben, brauchen aber auch eigene Ballbesitzphasen.“

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