Modetrends

Das goldene Zeitalter der Mode? Neues vom Pariser Laufsteg

Loewe/Schiaparelli/Dior
  • Drucken

Bei den Modewochen in Paris gab es diesmal viel Goldenes. Wohl auch, weil die Olympischen Spiele bevor stehen. Ein kleiner Einblick.

Gerade hat man in Paris gezeigt, was die modeaffinen Männer kommendes Frühjahr tragen werden, bei der Men‘s Fashion Week. Nun serviert man dort aufwendige Haute Couture – das noch bis 27. Juni. In beiden Fällen hat es ordentlich geglänzt und geglitzert. Gesprächsstoff hatte letzte Woche schon der Designer Jonathan Anderson mit dem spanischen Luxuslabel Loewe geliefert: Seine Models hatte er mit goldenen Federn am Haupt geschmückt, worin Modekenner ein Schiaparelli-Zitat sahen – die Brand ist nämlich für ihre skulpturalen Entwürfe und Accessoires bekannt.

Es gab klassische Anzügen und Pluderhosen, auch in Gold, Shorts, Kurzarm-Polos und Kettenhemden (wie man sie schon 2022 vermehrt am Laufsteg sah). Gar nicht so unähnlich der Kollektion des Designers Dries Van Noten – eine andere Kernthematik der Männer-Modewoche, der hört nämlich auf. Es war die letzte Schau des Belgiers, und auch er setzte eben auf allerhand Metallisches. Laufsteg inklusive. Der war mit einer Menge Silberfolienschnipseln belegt. Wer in die glänzenden Fußstapfen treten wird, ist bislang übrigens nicht bekannt.

Im Zeichen der Olympischen Spiele

Mag sein, dass das viele Gold ein Verweis auf die Olympischen Spiele ist, die schon bald in Paris stattfinden. Die Couture-Kollektionen jedenfalls muteten fast göttlich an: Maria Grazia Chiuri hat drapierte und schulterfreie Kleider entworfen, kniehohe Römersandalen, prächtige Capes und bodenlange Röcke.

Auf Chiuris Moodboard dürfte diese Saison tatsächlich ein Bild der Sportlerin Alice Milliat gewesen sein, in sperriger Sportbekleidung des frühen 20. Jahrhunderts, so berichtete es der „Guardian“. Milliat war Läuferin, Ruderin und Schwimmerin, hat sich für die Einbeziehung von Frauen in den Wettkampfsport eingesetzt. Chiuris Schau fand obendrein im Garten des Musée Rodin statt, nahe der großen Grünfläche Esplanade des Invalides, wo schon jetzt Sitzreihen für die Bogenschießwettbewerbe im Juli aufgestellt werden. Die „New York Times“ hat wohl auch vor diesen Hintergründen von „Athcouture“ geschrieben, eine Melange aus Sportsgeist und hoher Schneiderkunst.

Das hat, im Fall von Dior, weniger mit optisch athletischen Akzenten zu tun als mit einem Freiheitsgefühl der Trägerinnen, genauer: ihrer Bewegungsfreiheit. Im Body lässt es sich schon Fahrradfahren, man muss nur mutig sein, im Wallekleid genauso gut.

Einmal mehr olympisch erscheint die Kollektion von Daniel Roseberry, Schiaparellis Kreativdirektor. Eröffnet wurde die Schau mit großen Phönixflügeln, wieder in metallischer Optik. Von sich reden gemacht hatte er neben verschwenderischer Designs (mit Strass besticktem Bausch, üppigen Puff-Ärmeln) auch mittels Starbesetzung seiner Schau – Kylie Jenner und Doja Cat waren da und hinterließen im Netz eine Menge an Bildmaterial. Auch Designer Thom Brown setzte diese Saison auf viel Glanz und Gold, wie olympische Referenzen. Er machte sich an Trompe-l‘oeil-Effekte und mit Pailletten bestickte Blazer. Selbst Schnürstiefel waren mit goldenen Mini-Spikes bestückt. (evdin)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.