Leitartikel

Man muss Julian Assange keine Denkmäler errichten

In Scampia, einer Vorstadt Neapels, ist Julian Assange eine Wandmalerei gewidmet.
In Scampia, einer Vorstadt Neapels, ist Julian Assange eine Wandmalerei gewidmet. Getty Images
  • Drucken
  • Kommentieren

Die Freilassung des WikiLeaks-Gründers durch einen Deal mit der US-Justiz war überfällig. Als Held hat sich der 52-Jährige allerdings schon längst entzaubert. Der Australier mit Hang zu Verschwörungstheorien betrieb zuletzt die Sache Russlands.

„Genug ist genug.“ So prägnant brachte Anthony Albanese den Fall Assange auf den Punkt. Man müsse kein Anhänger seines Landsmanns sein, um zum Schluss zu kommen, dass sich das Justizdrama um den WikiLeaks-Gründer allzu sehr in die Länge ziehe, befand der australische Premier. Die Galionsfigur einer Aufdeckungsplattform, die zeitweise zur Ikone und zum Popstar einer anarchistischen Gegenkultur avanciert war, war am Ende aufgerieben vom Hin und Her der Gerichte, weggesperrt in Isolationshaft im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh und physisch und psychisch gezeichnet von der unerbittlichen Verfolgung der Behörden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.