Fußball-EM

Gruppensieg! Österreich bezwingt die Niederlande in packendem Match 3:2

Jubel beim ÖFB-Team.
Jubel beim ÖFB-Team.GEPA pictures / Armin Rauthner
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Mit einem Sieg im Berliner Olympiastadion fixiert Österreichs Nationalteam den Aufstieg ins EM-Achtelfinale - als Gruppensieger. In einem spannenden und ausgeglichenen Spiel finden beide Mannschaften Torchancen. Österreich geht im Laufe der ausgeglichenen Partie dreimal in Führung.

Österreichs Nationalmannschaft steigt ins Achtelfinale der Fußball-EM in Deutschland auf - und das als Gruppensieger in der so schwierigen Gruppe D, weil Frankreich gegen Polen Punkte liegen ließ. Die Parallelpartie endete 1:1 spielen. In einem packenden Match gegen die Niederlande haben die Österreicher im Berliner Olympia-Stadion das glücklichere Ende für sich. Das ÖFB-Team feiert einen 3:2-Sieg und trifft damit am Dienstag im Match um 21 Uhr auf den Zweiten der Gruppe F, wo Türkei, Tschechien oder Georgien noch um den Aufstieg kämpfen und Portugal der Gruppensieg wohl kaum noch zu nehmen ist.

Ein Eigentor von Donyell Malen in der sechsten Minute sorgte für die rasche Führung für das ÖFB-Team. Größere Chancen in der ersten Halbzeit hatten dann aber die Niederlande - alle blieben aber ungenutzt. Dafür erwischten die Niederlande nach der Pause den besseren Start. Cody Gakpo erzielte den Ausgleich nur etwas mehr als eine Minute nach Wiederanpfiff. Aber Romano Schmid setzte etwas mehr als zehn Minuten später nach und brachte Österreich wieder in Führung. In der 76. Minute gleicht Memphis Depay einmal mehr für die Niederlande aus. Nur wenig später nützt Marcel Sabitzer die Chance für Österreich und knallt den Ball aus fünf Metern im kurzen Winkel ins Tor und fixierte somit den Endstand.

„Wenn du die Niederlande schlägst, in der Gruppe Gruppensieger wirst, dann kannst du nicht so schlecht sein. Für uns stand an oberster Stelle weiterzukommen, das haben wir einmal geschafft. Jetzt gilt es wieder runterfahren, Kopf freibekommen von der Sache und dann greifen wir weiter an“, kommentierte der als „Man of the Match“ ausgezeichnete Siegestorschütze.

In der ersten Halbzeit ließ ausgerechnet Eigentor-Schütze Malen in der 24. Minute die größte Chance für die Niederlande aus, als er unbedrängt auf das Tor von Österreichs Keeper Pentz zulief, das Ziel aber knapp verfehlte. Den ersten österreichischen Torschuss gab es erst in der 30. Minute. Ein geblockter Sabitzer-Schuss landete bei Grillitsch, der wiederum volley durchzog - jedoch zu unscharf und mittig, um den niederländischen Torwart Verbruggen ernsthaft zu prüfen. Wenige Minuten später muss sich Verbruggen dafür umso mehr strecken, um einen weiteren Sabitzer-Schuss zu blocken.

Entscheidende Szene in der zweiten Hälfte. Sabitzer trifft zum 3:2.
Entscheidende Szene in der zweiten Hälfte. Sabitzer trifft zum 3:2.Imago / Michael Taeger

Turbulente zweite Halbzeit

In der Schlussphase der ersten Hälfte wurde es dann mehrmals brenzlig vor dem österreichischen Tor. Nur mit Glück kann Österreich den Ausgleich vor der Pause verhindern. Umso stürmischer legten die Niederländer den Beginn der zweiten Halbzeit an. Grillitsch verlor den Ball im Spielaufbau, Simons machte einige Meter und passte zu Gakpo, der Lienhart austanzte und aus 13 Metern Entfernung in die lange Ecke trifft. Zehn Minuten später - etwas entgegen dem Spielverlauf - erzielte Österreich den Führungstreffer zum 2:1. Prass passte wunderschön auf Grillitsch, der vom linken Flügel vor das Tor der Niederlande flankte, wo Schmid schon wartete und - abgefälscht von einem niederländischen Verteidiger - zum 2:1 trifft.

Die zweite Hälfte entwickelt sich packend. Wieder rund zehn Minuten später trifft Depay für die Niederlande zum Ausgleich. Ein vermeintliches Hands wie von Schiedsrichter Ivan Kruzliak zuerst vermutet, bestätigt sich nicht. Und dann wurde es erst richtig turbulent: Wenige Minuten später, in der 80. Minute, erzielt Marcel Sabitzer das neuerliche Führungstor für Österreich - und wie. Vom Fünfmeterraum, am kurzen Weg an Keeper Verbruggen vorbei ins lange Eck. Und kurz darauf hätte es fast das 4:2 durch Sabitzer nach Grillitsch-Pass gegeben, der Ball landete im Netz - doch das Tor wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt.

Donyell Malen reagiert nach seinem Eigentor.
Donyell Malen reagiert nach seinem Eigentor.APA / AFP / Odd Andersen

Wimmer verpasst Achtelfinale

Die mit Gelb vorbelasteten und damit von Sperren im Achtelfinale bedrohten Christoph Baumgartner, Konrad Laimer und Phillipp Mwene saßen zu Spielbeginn vorerst auf der Bank, Gernot Trauner fehlte wegen einer Muskelverletzung. Laimer und Baumgarnter kamen rund 30 Minuten vor Ende ins Spiel.

In die Startelf waren dafür Maximilian Wöber, Alexander Prass, Patrick Wimmer und Romano Schmid gerückt. Als Kapitän fungiert Marko Arnautovic - der Stürmer ist so wie Wöber und Wimmer ebenfalls mit Gelb vorbelastet. Wimmer sah nach einem Foul in der 33. Minute seine zweite gelbe Karte im Turnier und muss somit im Achtelfinale zusehen.

Spieldaten

Berlin, Olympiastadion, 71.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Kruzliak (SVK)

Tore:
0:1 (6.) Malen (Eigentor)
1:1 (47.) Gakpo
1:2 (59.) Schmid
2:2 (75.) Depay
2:3 (80.) Sabitzer

Niederlande: Verbruggen - Geertruida, De Vrij, Van Dijk, Ake (65. Van de Ven) - Reijnders (65. Wijnaldum), Schouten, Veerman (35. Simons) - Malen (72. Weghorst), Depay, Gakpo

Österreich: Pentz - Posch, Lienhart (63. Baumgartner), Wöber, Prass - Seiwald, Grillitsch (64. Querfeld) - Schmid (92. Weimann), Sabitzer, Wimmer (63. Laimer) - Arnautovic (78. Gregoritsch)

Gelbe Karten: keine bzw. Posch, Wimmer (im Achtelfinale gesperrt), Querfeld

ÖFB-Trainer Rangnick feiert mit Non-Playing-Captain David Alaba.
ÖFB-Trainer Rangnick feiert mit Non-Playing-Captain David Alaba. GEPA pictures / Johannes Friedl

20.000 Fans vor Ort

Die ÖFB-Mannschaft wurde im Olympiastadion von über 20.000 Fans unterstützt, dennoch dürften die niederländischen Anhänger in der Überzahl sein - was ÖFB-Teamchef Rangnick ziemlich egal schien. „Ich habe eine Rot-Grün-Schwäche, wahrscheinlich kann ich Orange und Rot eh nicht gut unterscheiden.“ Auch Bundeskanzler Karl Nehammer, Finanzminister Magnus Brunner (beide ÖVP) und Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen) sind nach Berlin gereist, um sich das Match anzusehen. (APA/Red.)

Kanzler Nehammer (Mitte)  sieht sich die Partie im Berliner Olympiastadion an. Auch Finanzminister Magnus Brunner (rechts im Bild, ebenfalls ÖVP) ist vor Ort.
Kanzler Nehammer (Mitte) sieht sich die Partie im Berliner Olympiastadion an. Auch Finanzminister Magnus Brunner (rechts im Bild, ebenfalls ÖVP) ist vor Ort.Reuters / Lisi Niesner

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