Taumelnder Favorit

Trotz Führung durch Kylian Mbappé: Frankreich verspielt gegen Polen Gruppensieg

Kylian Mbappé erzielte gegen Polen zwar sein erstes Tor dieser EM, völlig überzeugen konnte aber auch er nicht.
Kylian Mbappé erzielte gegen Polen zwar sein erstes Tor dieser EM, völlig überzeugen konnte aber auch er nicht.APA / AFP / Ina Fassbender
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Des einen Freud des anderen Leid. Während Österreich über einen wahrlich historischen Einzug ins EM-Achtelfinale jubelt, leckt Frankreich seine Wunden. Der vermeintliche Titelfavorit kam auch gegen Polen nicht auf Touren – und steigt nach einem 1:1 in Gruppe D als nur als Zweiter hinter der ÖFB-Elf auf.

Glanz sieht anders aus, aber das war angesichts der Temperaturen und der Konstellation in der Gruppe D der Fußball-EM nicht zu erwarten. Dass es eine Überraschung geben würde und die ausgeschiedenen Polen mit einem 1:1-Remis (Pausenstand 0:0) gegen Frankreich in Dortmund einen Achtungserfolg erzielen würden, war aber nicht vorherzusehen. Frankreich verspielte so den Gruppensieg gegenüber Österreich. Immerhin Superstar Kylian Mbappé beendete seine Torflaute bei einer EURO.

„Les Bleus“ waren schon vor dem Spiel de facto qualifiziert, die Polen als Vierter fix ausgeschieden. Frankreichs Teamchef Didier Deschamps hielt wenig vom Rotieren. Superstar Mbappé spielte von Beginn an mit Maske nach dem Zusammenstoß mit der Schulter von Österreichs Innenverteidiger Kevin Danso, einzig Antoine Griezmann blieb diesmal gegenüber dem Spiel gegen die Niederlande auf der Bank. Für ihn spielte Bradley Barcola. Mehr Rotation gab es bei den Polen. Der zu EM-Beginn angeschlagene Superstar Robert Lewandowski stand erstmals in der Startformation. Im Tor blieb Wojciech Szczesny auf der Bank, für ihn begann Lukasz Skorupski.

Starker Beginn, stark nachgelassen

Das Spiel machten die Franzosen und kamen in der 11. Minute durch Theo Hernandez aus spitzem Winkel zur ersten Gelegenheit. In der 19. scheiterte Ousmane Dembele allein vor Skorupski nach Zuspiel von N'Golo Kante. Die Polen setzten auf Konter, mussten mangels französischen Pressings aber auch teilweise das Spiel machen. Lewandowski hatte die polnische Führung auf dem Kopf, der Ball ging aber knapp vorbei (34.). In der 42. versuchte Mbappé erneut seine Torsperre bei Europameisterschaften aus spitzem Winkel zu beenden, scheiterte aber. Kurz darauf pfiff der italienische Schiedsrichter Marco Guida die erste Halbzeit eines Spiels, das unter der Konstellation ebenso wie unter der Hitze litt, ab.

Robert Lewandowski trifft per Elfmeter zum 1:1.
Robert Lewandowski trifft per Elfmeter zum 1:1.Reuters / Kai Pfaffenbach

Frankreich kam mit mehr Elan aus der Kabine und drängte auf den Führungstreffer. In der 49. Minute gab es eine Doppelchance durch Dembele und Mbappé, bei der letztlich Skorupski rettete, gefolgt von einem Schuss Mbappés, der am langen Eck vorbeistrich. In der 56. Minute war es so weit: Nachdem ein polnischer Verteidiger Dembele im Strafraum gelegt hatte, trat Mbappé an, schickte Skorupski ins falsche Eck und beendete per Elfmeter seine EM-Torsperre. Zugleich war es der zweite Treffer der Franzosen bei der EM und der erste, den sie selbst erzielten. Das 1:0 gegen Österreich war durch ein Eigentor von Maximilian Wöber gefallen.

Coach zieht alle Register

Ein Dreifachwechsel von Deschamps änderte wenig am Spielcharakter. Frankreich drängte auf den zweiten Treffer. Polens Goalgetter Lewandowski hatte in der 72. Minute per Weitschuss die Chance auf den Ausgleich, der Ball strich knapp am Tor von Mike Maignan vorbei. In der 76. Minute der Schock: Dayot Upamecano traf im Strafraum den kurz zuvor eingewechselten Karol Swiderski. Lewandowski trat an, den ersten Versuch hielt Maignan. Guida ließ allerdings wiederholen, weil sich der französische Goalie zu früh von der Linie wegbewegt hatte. Die Wiederholung setzte der polnische Kapitän sicher ins linke Eck. (APA)

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