Signa-Hausdurchsuchung

400.000 Euro: Was am beschlagnahmten Porsche von René Benko so besonders ist

Die Hausdurchsuchung am Montag in Innsbruck-Igls, bei der auch der Porsche Speedster von René Benko beschlagnahmt wurde.
Die Hausdurchsuchung am Montag in Innsbruck-Igls, bei der auch der Porsche Speedster von René Benko beschlagnahmt wurde.APA/APA/Markus Angerer
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Die Hausdurchsuchungen bei der Signa und René Benko zu Hause brachten auch einen Einblick in den Fuhrpark des Tirolers. Ein limitierter Porsche Speedster soll von der Polizei abtransportiert worden sein.

Am Dienstag ist die Villa von René Benko in Innsbruck-Igls von der Polizei durchsucht worden, diverse Gegenstände sind auch konfisziert worden. Das wohl aufsehenerregendste Stück: ein silbergrauer Porsche 911er Speedster, den die Polizei offenbar per Anhänger abtransportiert hat.

Der Gegenwert des Autos wird mit 400.000 Euro beziffert. Im Vergleich: Ein werksneuer Porsche 992 (die modernste Reihe des 911ers) ist aktuell für 165.000 Euro zu haben. Der Unterschied: Beim 991 Speedster von Benkó handelt es sich um einen der auf 1948 Stück limitiert aufgelegten Serie, die an den Urporsche von 1948 erinnern soll. Ein Blick auf die gängigen Onlineplattformen, zeigt eine Handvoll dieser Fahrzeuge, die dort auch für rund 400.000 Euro angeboten werden.

Porsche an die Laura Bacchus GmBH verkauft

150.000 Euro, das soll der Wert sein, für den Benkos Bolide auf dem Papier an die Laura Bacchus GmbH gegangen ist. Diese Firma gehört zu einer Familienstiftung der Benkos. Vor dem 25. Oktober 2023 soll der Porsche Speedster direkt auf René Benko zugelassen gewesen sein, berichtet das „Profil“.

Der limitierte Porsche 991 Speedster.
Der limitierte Porsche 991 Speedster.Werk

Angetrieben wird der offene Zweisitzer von einem Sechszylinder-Boxer-Saugmotor aus dem 911 GT3 - mit 510 PS. Den Sprint von 0 auf 100 km/h gibt Stuttgart/Zuffenhausen mit 4,0 Sekunden an, höchste Geschwindigkeit: 310 km/h.

Wer kann überhaupt limitierte Porsche-Fahrzeuge kaufen?

Bei limitierten Sportwagen und auch anderen Autos in begrenzter Verfügbarkeit gibt es eher undurchsichtige Vorgänge, wie die Vergabe entschieden wird. Fest steht, um an ein Stück von 1948 limitierten 911 Speedster zu kommen, ist es wohl von Vorteil, einen prominenten Namen zu führen.

Auffallend etwa der Fall des auf 991 Stück begrenzten Porsche von Udo Lindenberg, der vor ein paar Jahren aus der Tiefgarage des Hamburger Nobelhotels Atlantic gestohlen wurde. Eine Pensionistin fand den gestohlenen Wagen Lindenbergs zufällig. Ihr war das Schwarz-Rote „aufgefallen“. Doch schon vor dem Auffinden war klar, dass es Diebe mit einem Verkauf schwer haben würden. Denn Udo Lindenberg hat als „Markenbotschafter“ eine noch wertvollere Ausgabe des limitierten 991, in Schwarz mit roten Streifen, erhalten. Quasi unersetzbar.

Wertsteigerung bei limitierten Sportwagen so gut wie garantiert

Wer sich so glücklich nennen darf und solch ein limitiertes Fahrzeug sein Eigen nennt, ist gut beraten, wenig damit zu fahren. Ein geringer Kilometerstand und ein Zustand möglichst nah am Neuwagengeruch steigern den Wert obendrauf. Gemunkelt wird, dass spezielle 911er mit null Kilometern in klimatisierten Garagen auf bessere oder zumindest andere Zeiten warten. Verkaufsklauseln, die es dem ausgewählten Kreis untersagen, die limitierten Stücke weiterzuverkaufen, tragen mitunter auch dazu bei.

 Anlehnung an den (ersten) Gmünd-Porsche

Die limitierte Porsche-Speedster-Reihe soll eine Hommage an den allerersten Porsche von 1948 sein. Ein Concept-Car zum 70. Geburtstag von Porsche Sportwagen wurde später eben mit den auf 1948 begrenzten Autos in die Tat umgesetzt. Der Gmünd-Porsche von Ferdinand Porsche wurde im kärntnerischen Großglockner-Ort Gmünd damals erstmals aus Blech gedengelt. Die Schöpfungsstunde des Porsche, die man heute dort auch in einem Museum samt Porsche-Sammlung nachvollziehen kann. Aktuell wurde eine zweite limitierte Reihe des neuen 992 Speedster angekündigt. (witt)

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