Australien

Das Ende der Odyssee des WikiLeaks-Enthüllers Julian Assange

Julian Assange herzt kurz nach der Ankunft in Canberra seine Frau Stella.
Julian Assange herzt kurz nach der Ankunft in Canberra seine Frau Stella.APA / AFP / William West
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Am Mittwoch kehrte der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks nach 14 Jahren juristischer Verfolgung, Botschaftsexil und Haft in London als freier Mann in seine Heimat zurück. Sein Empfang in der Hauptstadt Canberra war voll berührender Szenen, seine Zukunft ist unklar.

Canberra/Sydney. Im winterlich-kühlen Canberra, der Hauptstadt Australiens, waren es Momente der großen Gefühle: Ein sichtlich schwer bewegter Julian Assange steigt am Mittwoch gegen 20 Uhr aus einem eigens gecharterten Flugzeug und atmet erstmals seit 14 Jahren juristischer Odyssee wieder Heimatluft. Er reckt eine Faust hoch, und als er übers Rollfeld geht, fangen die in einigem Abstand stehenden Dutzenden Fans und sogar Journalisten zu jubeln und zu klatschen an.

Später winkt er, bevor er seine Frau Stella in die Arme schließt, hochhebt und küsst. Auch seinen Vater John Shipton herzt er. Es sei „ein surrealer, aber glücklicher Moment“ gewesen, soll er gesagt haben, heißt es später bei einer Pressekonferenz, bei der Assange (52) allerdings nicht auftritt.

Sieben der 14 Jahre war der aus Townsville (Queensland) stammende Gründer der nicht unumstrittenen Enthüllungsplattform WikiLeaks aus Angst vor der US-Justiz (anfangs auch jener Schwedens) im Exil in der Botschaft Ecuadors in London festgesessen, dann ab 2019 in einem Londoner Gefängnis. WikiLeaks hatte geheime US-Dokumente verbreitet, die unter anderem Kriegsverbrechen von US-Truppen im Irak zeigten und Einblicke ins militärisch-politische Denken der Supermacht boten. Wegen Geheimnisverrat, Spionage und anderen Anklagepunkten hätten ihm bis zu 175 Jahre Haft gedroht, eventuell sogar die Todesstrafe.

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