Russland

Putins Faustpfand für Auftragskiller

Die russische Justiz führte den US-Korrespondenten Evan Gershkovich vor Gericht in Jekaterinburg vor.
Die russische Justiz führte den US-Korrespondenten Evan Gershkovich vor Gericht in Jekaterinburg vor. Reuters
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In Jekaterinburg steht der US-Journalist Evan Gershkovich wegen angeblicher Spionage vor Gericht. Ein Schuldspruch gilt als sicher, dürfte ihn aber näher zu einem Austausch bringen.

Moskau. Den Kopf kahl rasiert, die Arme verschränkt, ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht. So steht Evan Gershkovich am Mittwochmorgen in einer Glasbox des Swerdlowsker Gebietsgerichts in Jekaterinburg, etwa 1800 Kilometer östlich von Moskau entfernt. Sagen darf der 32-jährige US-Korrespondent nichts, es ist nur das Klicken der Fotoapparate zu hören. Nur wenige Minuten geben Gerichtsdiener einigen Fotografen und Kameraleuten, um den aus Moskau hierher gekarrten Journalisten zu filmen. Die kurze Sitzung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Es könnten die vorerst letzten Bilder des inhaftierten Amerikaners sein. Gefangen gehalten von einem absurden wie unmenschlichen System, weil der Mann seinen Job machte, einen „hervorragenden Job“, wie die Chefredakteurin des „Wall Street Journal“, für das Gershkovich seit Jänner 2022 arbeitete, in einem Brief vor der Verhandlung schrieb. Von einem Prozess zu sprechen, sei unfair gegenüber Evan, führte Emma Tucker aus.

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