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Oper, Pop und Kabarett: Das Sommer-Kulturprogramm in Wien

Auf neun Bühnen in ganz Wien wird beim Kultursommer gespielt: Hier etwa beim Wasserturm Favoriten.
Auf neun Bühnen in ganz Wien wird beim Kultursommer gespielt: Hier etwa beim Wasserturm Favoriten. APA / Niko Havranek
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Endlich müssen Opernfans nicht mehr auswandern. Aber auch für andere Geschmäcker ist das Kulturprogramm in Wien reichhaltig.

Jeder Concierge in der Stadt, sagt Jōji Hattori, könne ein Lied davon singen, wie oft sie Gästen erklären müssen, dass es leider im Sommer keine Chance gebe, in Wien Oper zu hören. Die Musik spielt wortwörtlich auswärts. Jōji Hattori will das ändern. Wiener Opernsommer Belvedere heißt sein Konzept, für das der Geiger, Dirigent und Gastronom (Shiki) die Burghauptmannschaft gewinnen konnte.

Premiere ist am Montag mit einem Don Giovanni, und als Publikum für die Abenteuer des Verführers hat Hattori ganz klar nicht nur Wien-Touristen im Kopf. Denn zwischen den Musiknummern setzt er bewusst auf deutsche Dialoge statt gesungener Rezitative; ein Konzept, das er zuletzt auch schon als künstlerischer Leiter des Sommerfestivals Kittsee erprobt hat.

„Eines der schönsten Schlösser der Welt“

Für Besucher aus dem Ausland gibt es Untertitel aufs Smartphone. Das Wiener Kammerorchester nimmt in Prinz Eugens einstigem Löwenzwinger Aufstellung; das Obere Belvedere, für Hattori „eines der schönsten Schlösser der Welt“, dient als Kulisse und dürfte dabei dank Projektionen in Flammen aufgehen. Und Food Trucks gibt es auch.

Kleinkunst auf großer Bühne

Ein paar Meter weiter, am anderen Ende des Belvedere-Gartens, wird weniger Hochkultur, mehr Kleinkunst zelebriert, dafür auch auf großer Bühne. Das Corona-Projekt Theater im Park von Kabarettist Michael Niavarani und Künstleragent Georg Hoanzl geht in sein viertes Jahr und verspricht wieder amüsante Abende unter den großen Platanen im Garten des Palais Schwarzenbergs. Noch mehr Kabarett findet man beim Wiener Kabarettfestival von 22. bis 27. Juli im Arkadenhof des Wiener Rathauses. Bei der Sommer Rhapsodie im Garten des Palais Lichtenstein wird ab 8. Juli Literatur, Kunst und Kulinarik hochgehalten.

Ebenfalls als Fixgröße im Sommerkalender hat sich der von der Stadt organisierte Kultursommer Wien etabliert. Auf neun Pop-up-Bühnen in Parks abseits der üblichen Schauplätze wird jeweils Donnerstag bis Sonntag ein Programm zwischen Musik, Kabarett, Theater, Tanz und Literatur gezeigt.

Den Reigen eröffnet haben die Wiener Symphoniker mit ihrem Prater-Picknick bereits am Donnerstag. In den Wochen danach finden sich 500 Programmpunkte für fast jeden Geschmack, etwa wenn Birgit Denk am 7. Juli zum gemeinsamen Wienerlied-Singen in den Währingerpark lädt oder Krimi-Autorinnen am gleichen Abend auf dem Fußballplatz des ASK Erlaa vorlesen.

Auf besonderes Flair kann man sich bei den Friedhofsessions einstellen. Anlässlich des 150. Geburtstags des Wiener Zentralfriedhofs hat Kuratorin Lisa Schmid die Sänger Ernst Molden, Felix Kramer und den Nino aus Wien für gemeinsame Open-Air-Konzerte zwischen die Gräber gebeten.

Musikalische Highlights verspricht wie immer das Popfest von 25. bis 28. Juli. Was genau die Kuratoren, FM4-Musikjournalistin Lisa Schneider und Attwenger-Sänger Markus Binder, bei dem Festival am Karlsplatz vorhaben, wird aber erst am Mittwoch enthüllt.

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