Präsidentschaftswahl

Reformer vor Hardliner: Pezeshkian und Jalili gehen im Iran in die Stichwahl

Reformer Massoud Pezeshkian
Reformer Massoud PezeshkianImago / Morteza Nikoubazl
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Massoud Pezeshkian liegt nach der ersten Runde der iranischen Präsidentschaftswahl mit rund 42,5 Prozent vorne. Der ehemalige Chefunterhändler bei den Atomgesprächen Jalili kam auf 38,7 Prozent.

Bei der iranischen Präsidentenwahl sind der Reformer Massoud Pezeshkian und Hardliner Saeed Jalili in die zweite Runde eingezogen. Pezeshkian liege mit rund 42,5 Prozent der Stimmen vor Jalili mit 38,7 Prozent, verkündete der Sprecher der Wahlbehörde am Samstag im Staatsfernsehen. Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, findet am 5. Juli eine Stichwahl statt. Ausgeschieden ist Parlamentspräsident Mohammed Baqer Qalibaf mit 13,8 Prozent.

Der islamische Geistliche Mostafa Purmohammadi kam als Viertplatzierter auf weniger als ein Prozent der Stimmen. Insidern zufolge soll die Wahlbeteiligung bei etwa 40 Prozent gelegen und damit niedriger gewesen sein als von den klerikalen Machthabern erwartet.

Fahrzeug mit Wahlurnen angegriffen

Iranische Staatsmedien hatten zuvor berichtet, dass bewaffnete Männer in der iranischen Provinz Sistan-Baluchestan ein Fahrzeug mit Wahlurnen angegriffen und zwei Sicherheitskräfte getötet hätten. Der Vorfall ereignete sich etwa gegen Mitternacht (Ortszeit), wie die Nachrichtenagentur Tasnim in der Nacht auf Samstag berichtete. Demnach attackierten die Angreifer ein Fahrzeug, das Wahlstimmen in die Stadt Rask transportierte.

Der Ort und die Provinz waren in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Schauplatz von Terrorangriffen. Zunächst reklamierte keine Gruppe den Angriff für sich. In der Provinz ist die militant-islamistische Gruppe Jaish al-Adl aktiv. Die sunnitische Gruppe kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans.

Im Iran fand am Freitag die Wahl des neuen Präsidenten statt. Vor sechs Wochen war Präsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Nun waren rund 61 Millionen Iranerinnen und Iraner aufgerufen, einen Nachfolger zu wählen.

(APA/dpa/Reuters)

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