Europa applaudiert und staunt: Österreichs Fußballer erobern mit Einsatz und Toren die Herzen der Fans. Und Ralf Rangnick ist der neue Lieblingsdeutsche. Über die Anfänge des Zaubers – und warum für das ÖFB-Team bei dieser EM nichts unmöglich erscheint.
Kultursaal Bad Tatzmannsdorf, Ende Mai 2022. Auftritt Ralf Rangnick. Kamera läuft. „Es ist schon eine Weile her, dass die österreichische Fußballnationalmannschaft durch irgendwelche Heldentaten auf sich aufmerksam gemacht hat“, sagt der Deutsche und legt den Finger bei seiner Antrittspressekonferenz als neuer Teamchef mitten in die Wunde.
Auch der Begriff „Cordoba“ fällt. Rangnick bohrt weiter. „In der Weltrangliste sind Länder wie Marokko, Ägypten oder Costa Rica vor uns. Ich weiß nicht, ob das sein muss.“ Rangnicks Worte haben Wucht. Sie wirken. Hier steht jemand, der Unangenehmes, also die Wahrheit, erfrischend ehrlich anspricht. Und noch wichtiger: Der Mann hat einen Plan. An diesem Sonntagnachmittag in der südburgenländischen Provinz beginnt sie, die Zukunft des österreichischen Fußballs.