Der Mediator

Die US-Medien, Biden und die Frage: Was für einen Präsidenten verdient dieses Land?

Rede-Duell in Atlanta: Ex-US-Präsident Trump (links) und US-Präsident Biden.
Rede-Duell in Atlanta: Ex-US-Präsident Trump (links) und US-Präsident Biden.APA / AFP / Andrew Caballero-Reynolds
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Namhafte US-Zeitungen wie die „New York Times“ meinen, dass Präsident Joe Biden nach der desaströsen TV-Debatte mit Donald Trump seine Kandidatur aufgeben solle. Das »Wall Street Journal« appelliert gar an den Patriotismus der Demokraten.

Ein dynamischer US-Präsident hat seinen Landsleuten einst mit folgenden prägnanten Worten ins Gewissen geredet: „Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann, fragt, was ihr für euer Land tun könnt.“ John F. Kennedy sprach dies bei seinem Amtsantritt 1961. Wer diese Mahnung noch im Ohr hatte, als in der Nacht auf Freitag die Bewerber der Demokraten und Republikaner fürs höchste Amt im Weißen Haus eine TV-Debatte abhielten, für den kann es nur einen Schluss geben. Joe Biden und Donald Trump mögen bitte etwas für ihr Land tun: Meine Herren, treten Sie von Ihrer Kandidatur zurück!

Was bei CNN in peinvollen eineinhalb Stunden zu sehen war, ist ein Tiefpunkt politischen Diskurses. Der republikanische Ex-Präsident Trump, Ende Mai von einem Geschworenengericht in einem Strafprozess schuldig gesprochen, verbreitete erneut so viele Halb- und Unwahrheiten, dass Faktenprüfer Akkordarbeit hatten. Trotzdem gewann der Immo-Milliardär das Streitgespräch haushoch. Denn der amtierende demokratische Präsident Biden bot ein Bild des Jammers.

Soll die westliche Supermacht tatsächlich bis 2029 von einem dann 86-Jährigen angeführt werden, der längst schon viel zu erschöpft wirkt und wachsende Konzentrationsprobleme hat? Oder soll noch einmal ein gefährlicher Demagoge ran, der am Ende 82 Jahre alt wäre? Vielleicht aber verzerrt die europäische Distanz die Sicht. Was schreiben US-Tageszeitungen nach dem Duell?

„Frightful Mr. Freeze“

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