Frankreich

Der Niedergang des Macronismus

Neuwahlbeschluss: Selbst von seinen engsten Mitarbeitern wollte Macron keine Einwände hören.
Neuwahlbeschluss: Selbst von seinen engsten Mitarbeitern wollte Macron keine Einwände hören.Reuters/Dylan Martinez
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Die Franzosen wenden sich von ihrem Präsidenten ab. Auch, weil sie ihn für arrogant und selbstherrlich halten. Heute könnte Macrons Macht gestutzt werden. Seiner Bewegung droht bei den Wahlen eine Pleite.

Wieder einmal heißt es in Frankreich: Der König ist tot, es lebe der König! Der gewählte Monarch Emmanuel I. (Macron) hat sich mit vorzeitigen Neuwahlen selbst in eine äußerst komplizierte Situation gebracht. Es droht eine sogenannte Kohabitation, wie es Politologen nennen. Damit ist gemeint, dass Präsident Macron mit seinen bisherigen politischen Erzfeinden an der Spitze koexistieren muss. Die großen Befugnisse, die ihm die Verfassung verleiht, könnte er nur noch beschränkt nutzen. Denn seine Bewegung könnte in der parlamentarischen Opposition landen. Diese Perspektive zeichnet sich ab, nachdem Macron am 9. Juni als Reaktion auf die Niederlage seiner eigenen Liste die Nationalversammlung aufgelöst hat. Macron respektiert damit die Spielregeln der Demokratie, doch er setzt zugleich die Republik mit ihren traditionellen Bürgerrechten einer großen Gefahr aus, zumal die nationalistische Rechte die absolute Mehrheit erobern könnte.

Hang zur Selbstherrlichkeit

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