Es könnte das längste Strafverfahren in der Justizgeschichte Österreichs werden. Der Zusammenbruch des Signa-Imperiums legt Schwächen und Probleme bei der behördlichen Aufarbeitung schonungslos offen. Und lässt Rufe nach dem rettenden Gesetzgeber laut werden.
Sieben Monate nachdem das Signa-Firmengeflecht des Unternehmers René Benko die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte hingelegt hat, steht die straf- und insolvenzrechtliche Aufarbeitung immer noch am Anfang. Das wegen Betrugs- und Untreueverdachts laufende Strafverfahren gegen Benko und andere Manager hat das Zeug dazu, alle bisher gekannten Dimensionen zu sprengen.
Noch immer langen Anzeigen bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft, der WKStA, ein. Diese landeten monatelang in einem Sammelakt. Plausible Sachverhalte bekamen eigene Aktenzahlen, wurden damit zu einzelnen Ermittlungsverfahren. Mittlerweile wird alles in einem großen Akt geführt, ähnlich wie bei der Ibiza-Affäre.
Weil die Aktenberge so rasch an Höhe gewinnen, wären einzelne Staatsanwälte heillos überfordert. Wie geht die WKSta vor?