Zwischentöne

An die Hymne sind wir gewöhnt, obwohl sie nicht von Mozart ist

Sie sangen jedenfalls noch den alten Text: Wolfgang Schüssel  und Andreas Khol beim Intonieren den Bundeshymne, 1999 im Nationalrat.
Sie sangen jedenfalls noch den alten Text: Wolfgang Schüssel und Andreas Khol beim Intonieren den Bundeshymne, 1999 im Nationalrat. Reuters
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Für viele Österreicher tönt es nach wie vor „österreichisch“, wenn die Deutschen ihre Hymne singen. Offiziell müssen wir uns seit 1946 mit einer Mozart-Fälschung begnügen.

Wer beherrscht alle drei Text-Strophen der österreichischen Bundeshymne? An diesem Quiz möchten sich vermutlich die wenigsten Staatsbürger beteiligen. Schon gar, seit sie sich seit der zeitgeistigen Umdichtung der Verszeile mit den „großen Söhnen“ schon im ersten Durchlauf der Melodie verhaspeln: Auf welche Achtelnoten kommen nun politisch korrekt auch die Töchter an die Reihe?

Die wirklich in den genetischen Code patriotischer Österreicher eingedrungene Hymne war ja doch das bis 1918 bei offiziellen Anlässen gesungene „Kaiserlied“ von Joseph Haydn, einer der ungewöhnlichen Fälle, in denen es einem bedeutenden Komponisten gelang, aus politischem Anlass einen Ohrwurm zum allgemeinen Gebrauch zu schaffen. Wobei später offenbar wurde, dass Haydn sich damals – wie des Öfteren in seinen Kompositionen – eines kroatischen Volkslieds bedient hat, um es behutsam zu adaptieren.

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