Fußball-EM

Tattoos im Fußball: Diese „Kunst“ geht auf keine Kickerhaut

Bemalter Krieger: Marko Arnautović ist der meistdekorierte Spieler der Nationalmannschaft.
Bemalter Krieger: Marko Arnautović ist der meistdekorierte Spieler der Nationalmannschaft. GEPA/Armin Rauthner
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Beugt sich unsere Nationalelf dem Gruppenzwang zum Tätowieren? Dann möchten wir wenigstens bei der Gestaltung ein kleines Spottwort mitreden.

Wenn das nur gut geht am Dienstagabend im Achtelfinale gegen die Türkei! Der portugiesische Schiedsrichter hat uns Österreichern bisher jedenfalls kein Glück gebracht. Aber Erfahrung hat dieser Antonio Soares, wie schon ein Blick auf seine Oberarme bezeugt: Er hat sich die Logos der internationalen Bewerbe eintätowieren lassen, bei denen er gepfiffen hat. Ein Tattoo-Schiri? Ja, so weit sind wir gekommen. Vielleicht denkt sich der Unparteiische ja, er könne sich ohne diese archaischen Machtinsignien keinen Respekt verschaffen unter all den Dornenkränzen, Totenköpfen und missglückten Porträts von Bräuten oder Brut, die heute breitflächig die Körper so vieler Fußballspieler verunzieren. Ein Gruppenzwang, dem sich nur noch Anpassungsverweigerer heroisch entziehen.

Schon mit Ötzi fing es an

Wie unsere Nationalspieler, die zum Großteil noch recht unbeschriebene Häute sind. Dabei waren die Österreicher Pioniere der subkutanen Körperdekoration, siehe Ötzi. Und es ist zu erwarten, dass mit dem nun fast stündlich steigenden Ruhm auch der Wunsch wächst, diesen sichtbar zu dokumentieren. Denn Fußballer sind tendenziell besonders extrovertiert und leicht narzisstisch veranlagt, erklären uns Psychologen. Deshalb stellen sie ihren Marktwert viel offensiver als Normalbürger symbolisch zur Schau: großflächig, knallbunt, hemmungslos eklektisch und für Außenstehende meist weitgehend sinnfrei. Wir müssen unsere EM-Helden also wohl als Leinwände begreifen, die noch zu füllen sind. Aber wie?

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