Euro 2024

Niederländer im Achtelfinale gegen Rumänien gefordert

Die Niederlande stehen nach der Niederlage gegen Österreich unter Zugzwang.
Die Niederlande stehen nach der Niederlage gegen Österreich unter Zugzwang.Imago / O.behrendt
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Die „Oranjes“ wollen sich nach Niederlage gegen Österreich von einer besseren Seite
zeigen. Bisher gab es in 14 direkten Duellen nur eine Niederlage.

München (Bayern) (APA/dpa) - Österreich hat den Niederlanden zum Abschluss der EM-Gruppenphase eine 2:3-Niederlage zugefügt. Im Achtelfinale gegen Rumänien am Dienstag (18.00 Uhr) in München will „Oranje“ nun dafür sorgen, dass es im Viertelfinale möglicherweise zur Neuauflage des Duells mit der ÖFB-Elf kommt. Das wäre nötig, um Teamchef Ronald Koeman den Rücken zu stärken. „Das Ergebnis gegen Österreich bedeutet, dass wir jetzt noch mehr unter Druck stehen“, sagte Abwehrspieler Denzel Dumfries.

Nachdem das Turnier mit einem 2:1 gegen Polen und 0:0 gegen Frankreich in der schweren Gruppe D ansprechend begonnen hatte, brachte die Partie gegen Marcel Sabitzer und Co. samt Rückfall auf Endrang drei in der Tabelle viele Zweifel an der Qualität der Mannschaft. „Nach all der Kritik mussten wir hart mit uns ins Gericht gehen. Es gab genügend Gründe für diese harte Analyse. Ich denke, das war ein positiver Prozess. Aber man kann den Beweis nur erbringen, wenn man ein Spiel bestreitet“, sagte Koeman.

„Wenn wir so weitermachen, haben wir hier nichts mehr zu suchen“, sagte auch Kapitän Virgil van Dijk selbstkritisch. Er hoffte allerdings auf den Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. „Wir haben immer noch das Gefühl, dass wir aus diesem Turnier ein ganz besonderes machen können. Ich glaube an diese Mannschaft. Wir haben viel Qualität. Die müssen wir aber endlich auch zeigen“, forderte der Abwehrchef von Liverpool.

„Wollen zeigen, wie gut wir wirklich sind“

Auch Cody Gakpo hat die Niederlage abgehakt und ist von einer Steigerung überzeugt. „Wir wissen, dass das ganze Land nach dem Spiel etwas enttäuscht war. Wir wollen eine Reaktion zeigen nach dem letzten Spiel und zeigen, wie gut wir wirklich sind“, sagte der Stürmer vom FC Liverpool und erklärte: „Das liegt jetzt hinter uns und jetzt beginnt ein neues Turnier.“

Obwohl die Niederlande nur Gruppendritter geworden sind, gehen sie als Favorit in das Spiel gegen den Gruppensieger Rumänien. Der Sieger der Partie trifft am Samstag im Viertelfinale in Berlin auf den Gewinner des Achtelfinal-Duells zwischen Österreich und der Türkei.

Der Europameister von 1988 trat bisher 14 Mal gegen die Rumänen an und verlor bei zehn Siegen nur einmal in der Qualifikation für die EM 2008 in Constanta mit 0:1. In der Weltrangliste steht die Koeman-Truppe als Siebenter um 40 Ränge besser da als der Underdog. Die Favoritenrolle kann die „Elftal“ auch deshalb nicht leugnen. Einen Sieg würde sie auch für Koeman feiern. Der EM-Held von 1988 war schon nach der Österreich-Partie mit Fragen konfrontiert worden, ob er als Bondscoach noch haltbar sei. „Es ist erst die Vorrunde vorbei. Wir haben noch eine Chance. Wenn das nicht klappt, können Sie die Frage noch einmal stellen“, hatte er darauf geantwortet.

Die Rumänen haben dagegen nichts zu verlieren, können nach dem überraschenden Platz eins in der kuriosen Vier-Punkte-Gruppe E locker drauflosspielen. „Wir werden alles auf dem Platz lassen und danach werden wir zufrieden damit sein, dass wir alles gegeben haben, unabhängig vom Ergebnis“, sagte Abwehrspieler Radu Dragusin. Das Auftakt-3:0 gegen die Ukraine war erst der zweite Sieg im 19. EM-Spiel der Rumänen. Ein 1:1 gegen die Slowakei reichte am Ende für den Platz ganz oben. Das vor allem dank disziplinierter Defensivleistungen samt der Hoffnung auf erfolgreiche Konter.

Gegen die Niederländer kann der gelbgesperrte Linksverteidiger Nicusor Bancu keine Rolle spielen. Das macht die Sache für den Außenseiter nicht leichter. „Das ist sicher unsere größte Herausforderung, seit wir unseren Weg begonnen haben. Die Niederländer haben riesige Qualität und Erfahrung, wir sind uns bewusst, dass sie der Favorit sind“, sagte Teamchef Edward Iordanescu. Eine Sensation haben seine Spieler trotzdem im Visier. „Wir müssen wie eine gelbe Wand sein, eine richtige Einheit. Wenn uns das gelingt, werden wir uns durchsetzen“, verlautete Tormann Florin Nita.

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