Im Val di Ledro lässt sich am See pausieren und notfalls auch das Rad aufladen.
Radtour im Trentino

Gardasee: Legenden aus Schotter und Asphalt

Ponale und Tremalzopass muss ein echter Gardasee­-Mountainbiker gefahren sein. Die Kultklassiker gibt es auch für E-Bikes – Ladestation unterwegs inklusive.

Wer sie nicht kennt, wird sie auch kaum erkennen. Unten in Riva del Garda auf den breiten Uferpromenaden mit den kurvigen Radwegen muss man schon genau hinschauen, um den schmalen und kontinuierlich ansteigenden Strich am steilen und waldigen Hang über dem Westufer zu erkennen. Die alte Ponalestraße ist in Mountainbiker-Kreisen eine Legen­de, eine Strecke, deren Faszination sich nur erschließt, wenn man sie gefahren ist.

Straßen mit Geschichte

Und sie ist eine Straße mit einer großen Geschichte. Das hat wie vieles hier am Nordufer des Gardasees mit Österreich zu tun. Genauso übrigens wie die Route hinauf zum Tremalzopass einige Hundert Höhenmeter weiter oben. Zu dem 1660 Meter hohen Pass führt eine alte ehemalige Militärstraße vom Ufer hinauf, die ein Highlight für jeden Bergradler ist. Erbaut wurde sie 1917 vom italienischen Militär, um das Val di Ledro am gleichnamigen See besser versorgen und gegen österreichische Angriffe schützen zu können. Unterwegs begegnen einem auf beiden Strecken alte Stellungen und Bunker. Die Ponale wurde schon Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, damals noch aus friedlichen Gründen zur Versorgung des Val di Ledro, bekam aber während des Krieges auch eine militärische Bedeutung. Gut 20 Jahre ist es her, dass sie nach einem Erdrutsch umfassend befestigt wurde. Heute dürfen nur Fußgänger und Radler auf die Straße, die vor allem auf der ersten Hälfte exzellente Ausblicke auf den See bietet.

Große Ausblicke, steile Anstiege: Die Strada del Ponale hat von beidem reichlich.
Große Ausblicke, steile Anstiege: Die Strada del Ponale hat von beidem reichlich. Trentino Marketing Ronny Kiaulehn

Gute Gründe für einen Ausflug von Riva auf die Ponale und in das Val di Ledro mit einer Runde um den wirklich idyllisch gelegenen See und weiter hinein in das fortan recht ruhige Tal mit einem finalen Anstieg auf einer breiten Asphaltstraße zum Tremalzo. Mit E-Bikes ist das relativ entspannt machbar. Rund 30 Kilometer mit 1700 Höhenmetern sind mit einer Akkuladung zu schaffen, wenn man selbst aktiv mitstrampelt. Zur Not gibt es in Ledro in der Via S. Giacomo eine Ladestation. Für den Start bietet sich der Hafen in Riva an: Dort radelt man zur Straße nach Limone am Westufer vorbei am alten Wasserkraftwerk, bis kurz danach die Ponale abzweigt. Hier sind immer Radler unterwegs, vom dynamischen Gravelbiker bis zu reiferen Herrschaften auf elektrifizierten Hollandrädern. Es hat schon etwas von einem gemütlichen Ausflug, wenn es zunächst eher maßvoll bergauf geht und die Sicht auf den See von Meter zu Meter besser wird.

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