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Macron am Marsch

Setzt sich Frankreichs Präsident im Flieger-Look nach der Wahl ins Ausland ab? Nach Belgien? Über den Ärmelkanal? Oder den Atlantik? In den USA könnte eine neue Aufgabe auf ihn warten.

Wo sollten sie nur ihr Kreuzchen machen? In der Wahlkabine waren viele Französinnen und Franzosen recht verwirrt. Marine Le Pens Wähler hatten zwar kein Problem bei der Stimmabgabe, dabei war aus dem Front National letzthin Rassemblement National geworden. Doch die Anhänger des Präsidenten schienen überfordert von dessen Sprunghaftigkeit. En Marche – das ebenso für Emmanuel Macron firmierte wie für seine Bewegung und Beweglichkeit – war erst zu La République en Marche, später zu Renaissance mutiert und schließlich zu Ensemble. Und all das in nur sieben Jahren.

Am Wahltag hat sich Macron neuerlich im Handumdrehen verwandelt. Aus dem präsidentiellen Habitus schlüpfte er in den Pilotenlook mit schwarzer Kappe, Sonnenbrille, Schal und Lederjacke. Trotz dunkler Wolken am politischen Firmament in Paris zeigte er sich im Seebad Le Touquet in der Normandie lässig-entspannt.

Manche fragten sich: Ist Emmanuel Macron wieder „en marche“, auf dem Marsch? Will er sich angesichts der Aussicht, während des Rests seiner Amtszeit zur „lahmen Ente“ zu verkommen, ins Ausland absetzen? Im Cabrio ins nahe Belgien? Über den Ärmelkanal schippern? Oder gar über den Atlantik fliegen? In den USA herrscht bei den Demokraten gerade dringend Bedarf nach einem agilen, dynamischen Präsidentschaftskandidaten. Mal ganz ehrlich: Frankreich ist Macron längst zu langweilig und kleinkariert – und ein Duell mit Donald Trump wäre ganz nach seinem Geschmack.

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