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Wie kommt ein amerikanisches Hip-Hop-Festival ins verschlafene Ebreichsdorf?

Längst im Big Business: Nicki Minaj in Oakland beim Auftakt zu ihrer Welttournee.
Längst im Big Business: Nicki Minaj in Oakland beim Auftakt zu ihrer Welttournee.K. Mazur
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Rolling Loud, eine Festival-Marke aus den USA, macht von 5. bis 7. Juli auf der Pferderennbahn in Ebreichsdorf halt. Stars wie Nicki Minaj, Playboi Carti und Travis Scott locken.

Wie kommt ein amerikanisches Hip-Hop-Festival namens Rolling Loud auf eine ausgediente Pferderennbahn im verschlafenen niederösterreichischen Ebreichsdorf? Rechnen die Veranstalter damit, dass auch Musikfreunde aus Ungarn und der Slowakei kommen? Oder verlässt man sich auf die Zugkraft der drei Headliner Travis Scott, Nicki Minaj und Playboi Carti? Drei fette Namen, mit Moneyboy ein lokaler Act, sonst aber größtenteils obskure Acts wie Destroy Lonely und Chief Keef, von denen heimische Radiohörer wohl noch nie gehört haben. Hip-Hop, insbesondere Cloud Rap, hat bekanntlich nichts mit bewährten Medien zu schaffen. Radio ist uninteressant, weil Mainstream. Zeitungen sind sowieso nichts für Fans dieses Genres, da Lesen für sie keine Kulturtechnik darstellt, die Freude bereitet. Stattdessen holt man sich seine Kicks aus Social Media. Die Künstler selbst, besonders jene des Cloud Rap, geben prinzipiell keine Interviews. Das haben sie nicht nötig, schaffen sie doch ihre hohen Reichweiten mithilfe digitaler Reize abseits jeglichen Dialogs. Ob Fans, die nicht gewohnt sind, für Musik zu zahlen, letztlich das ehemalige Gelände des (derzeit sexuellen Missbrauchs angeklagten) Frank Stronach stürmen werden, wird sich diesen Freitag zeigen, wenn die US-Rapperin Nicki Minaj lockt.

Sie gilt vielen als Queen of Rap

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