Rothwald

Im größten Urwald der Alpen: Ein alter Wald, der neuen Problemen trotzt

Auch ein Urwald will gemanagt werden: Wildbiologin Nina Schönemann
Auch ein Urwald will gemanagt werden: Wildbiologin Nina SchönemannLukas Aigelsreither
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Unberührt seit der Eiszeit: In der Nähe von Lunz am See liegt mit dem Rothwald der größte Urwald der Alpen verborgen. Borkenkäfer oder Trockenheit fürchtet hier niemand – das birgt Chancen für viele Wälder.

Der Boden ist weich und feucht. Die Schritte werden abgefedert, als würde man auf einem dicken Schwamm gehen. Jeder Zentimeter ist mit Laub, Nadeln und Moos bedeckt, alle paar Meter versperren wuchtige umgefallene Baumstämme den Weg, auf denen Flechten, Farne und kleine Bäume wachsen. Ein Rindenstück leuchtet durch einen Pilz in sattem Türkis.

Der Blick folgt einer wuchtigen Fichte. Irgendwo müsste ihre Spitze sein, man sieht sie durch das Blätterdach nicht. „Das ist die höchste Fichte im Alpenraum, 62, 63 Meter hoch“, sagt Nina Schönemann im Vorbeigehen. Was die Wildbiologin nicht sagt: Die Fichte dürfte der höchste Baum Österreichs sein. Bloß wissen die wenigsten von ihr, denn sie steht am Eingang zum Urwald. Und dort dürfen ganz wenige hin.

Der Rothwald ist mit seinen 460 Hektar der größte noch erhaltene Urwald der Alpen und einer der ganz wenigen erhaltenen Reste jener Wälder, die einst ganz Europa bedeckten. Er liegt, gut geschützt von steilen Hängen, im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal an der niederösterreichisch-steirischen Grenze. Hier hat seit der letzten Eiszeit vor 11.000 Jahren niemand mehr in das Ökosystem eingegriffen.

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