Nationalrat

Wer im Gerangel um die ÖVP-Listen übrig bleibt

Totschnig (l.) und Edtstadler führen Landeslisten an, Hörl fiel bei Mattle (r.) vorerst durch.
Totschnig (l.) und Edtstadler führen Landeslisten an, Hörl fiel bei Mattle (r.) vorerst durch.Markus Stegmayr/APA
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Die ÖVP finalisiert ihre Kandidatenlisten für eine Wahl, bei der ihr ein Verlust von mehr als 20 Mandaten droht. Den Ton geben dabei die Parteibünde an.

Es ist eine eigene Wissenschaft, wie sich der Nationalrat zusammensetzt, ein Zusammenspiel aus drei Wahlkreisebenen, Er­mitt­lungs­ver­fah­ren, Loyalitäten und Hausmachten. Das kann schon in normalen Zeiten die Stimmung in einer Partei belasten – und tut es umso mehr, wenn die Anzahl der Mandate drastisch verringert wird.

Davon geht man heuer bei der ÖVP aus. Derzeit hält die Volkspartei bei 71 Mandaten. Stimmen die Prognosen auch nur halbwegs, droht ein Verlust von 20 Mandaten – mindestens. Zum Vergleich: Als die ÖVP 2013 rund 24 Prozent erreichte, kam sie auf 47 Mandate.

Seit Monaten berichten Abgeordnete hinter vorgehaltener Hand vom Kampf um Listenplätze. Wer keinen Parteibund hinter sich habe, berichtet eine Abgeordnete, sei chancenlos. Manche sprachen sogar ganz offen darüber: Martin Engelberg etwa, unter Sebastian Kurz als Quereinsteiger ins Parlament eingezogener Psychoanalytiker, nahm im Frühjahr ein Video auf, in dem er von „heftigen Kämpfen um die Listenplätze“ und damit verbundener „Unruhe“ in den eigenen Reihen berichtete.

Präsentation am Freitag

Jetzt, gut drei Monate später, sind die allermeisten Regional- und Landeslisten fix, am Freitag will die ÖVP ihre Bundesliste präsentieren. Und der gesamte Prozess ist eine Abkehr von der türkisen Ära der Partei: Quereinsteiger sind nicht vorgesehen, Bünde und Länder sind wieder entscheidend, gesetzt wird auf etablierte Kräfte.

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