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Versorgung: Nachhaltig, sicher und unabhängig

Etwa ein Drittel der Wiener Fernwärme kommt aus der Müllverbrennung. Im Bild die Anlage Spittelau.
Etwa ein Drittel der Wiener Fernwärme kommt aus der Müllverbrennung. Im Bild die Anlage Spittelau. Wien Energie
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Wien Energie investiert in die Unabhängigkeit von russischem Erdgas und in erneuerbare Energien, um die Energieversorgung der Stadt krisenfest und umweltverträglich zu gestalten.

Nachhaltigkeit und Sicherheit sind zwei Schlüsselbegriffe, wenn es um die Energieversorgung geht. Spätestens seit der geopolitischen Krise rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine kommt in Sachen Wärmeversorgung auch dem Anspruch auf Unabhängigkeit eine große Bedeutung zu. Diese Unabhängigkeit mit der Beschaffung von nichtrussischem Erdgas Schritt für Schritt zu erreichen, ist eines der erklärten Ziele von Wien Energie.

300.000 Haushalte

„Nur mit großen Investitionsprogrammen gelingt es, die Energieversorgung Wiens auf nachhaltige, sichere und unabhängige Beine zu stellen. Unsere zahlreichen Klimaschutzprojekte sind die Grundlage dafür“, ist Michael Strebl, Vorsitzender der Wien-Energie-Geschäftsführung, überzeugt. Bereits im Vorjahr hat der Energiedienstleister damit begonnen, die Gasbeschaffung breiter aufzustellen, indem 2,5 Terawattstunden Erdgas nichtrussischer Herkunft für die Fernwärmeversorgung beschafft wurden. Das entspricht gut 30 Prozent des für die Fernwärme benötigten Gaseinsatzes in der Heizperiode 2023/24 oder umgerechnet dem jährlichen Wärmebedarf von 300.000 Haushalten. Die Bewohner:innen der Bundeshauptstadt sollen sich selbst in Krisenzeiten auf die zuverlässige Wärmeversorgung verlassen können. Auch aktuell arbeitet Wien Energie mit Hochdruck an einer weiteren Diversifizierung – nicht zuletzt wegen der Ankündigung der Ukraine, keinen Gastransit mehr zuzulassen.

Speicher gut gefüllt

Die Herausforderung dabei: Derzeit existiert weder auf österreichischer noch auf europäischer Ebene ein verbindliches Kennzeichnungssystem, das die Herkunft von Erdgas transparent nachvollziehbar macht. Hinzu kommt, dass Wien Energie selbst kein Gasimporteur ist. Üblicherweise bezieht Wien Energie Gas vollständig am österreichischen Markt und handelt in Österreich, Deutschland und den Niederlanden Gasmengen und nicht nach Herkunft des Gases. Die Beschaffung von Erdgas nichtrussischer Herkunft ist daher nur über individuelle Lieferverträge möglich, bei denen Handelspartner diese Mengen extra beschaffen. Wie schon im Vorjahr arbeitet Wien Energie auch heuer wieder an solchen Lösungen und ist bereits in Gesprächen mit Handelspartnern.

Mit einer Großwärmepumpe wie jener bei der Kläranlage in Simmering will Wien Energie die Fernwärme Schritt für Schritt auf klimaneutrale Quellen umstellen.
Mit einer Großwärmepumpe wie jener bei der Kläranlage in Simmering will Wien Energie die Fernwärme Schritt für Schritt auf klimaneutrale Quellen umstellen.Johannes Zinner

Die Versorgung für Wien ist jedenfalls sichergestellt: Die Speicherstände sind mit über 80 Prozent gut gefüllt. Durch den milden vergangenen Winter ist Wien damit in einer guten Ausgangslage für die kommende Heizsaison 2024/25. Mit Blick auf eine umweltfreundliche Zukunft und auf das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, hat Wien Energie aber bereits längst einen Schritt weiter gedacht.  „Die nachhaltigste Lösung für eine unabhängige Energieversorgung ist der Weg raus aus Gas: Deshalb investieren wir in den kommenden Jahren so viel wie noch nie in den Umbau unseres Energiesystems“, so Strebl.

Raus aus Gas

Das Wiener Fernwärmesystem zählt schon heute zu den Vorreitermodellen Europas und ist durch die zentrale und effiziente Erzeugung eine der umweltschonendsten Heizformen. Aktuell stammt gut die Hälfte der Wiener Fernwärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Zur Spitzenabdeckung kommen außerdem Heizkraftwerke zum Einsatz (unter zehn Prozent). Etwa ein Drittel kommt aus der Müllverbrennung, der Rest kommt aus industrieller Abwärme, Biomasse und Erd- und Umgebungswärme.

Bis 2040 soll die Fernwärme komplett klimaneutral und damit unabhängig von fossilen Energieträgern wie Erdgas sein. Dafür kommen vor allem Großwärmepumpen und Geothermie zum Einsatz. „Um in Zukunft von weltweiten Energiekrisen und explodierenden Großhandelspreisen unabhängig zu werden, ist es notwendig, den Anteil an Erneuerbaren in der Fernwärme zu erhöhen und auf fossile Energieträger in der Wärmeerzeugung zu verzichten“, erklärt Strebl und betont einen zentralen Zusatznutzen: „Je höher der Anteil an Abwärme, Geothermie und Erneuerbaren in der Fernwärme sein wird, desto stabiler werden sich auch die Preise für unsere Kund:innen gestalten.“


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