Der Reformkandidat Massud Peseschkian geht in die Offensive und kritisiert die magere Bilanz der bisherigen Hardliner-Regierung.
Im Iran geht Reformkandidat Massud Peseschkian vor der Stichwahl um das Präsidentenamt am Freitag in die Offensive. Peseschkian griff seinen Mitbewerber, den Hardliner Said Dschalili, in Fernsehduellen scharf an und forderte eine Öffnung des Landes zum Westen, um die marode Wirtschaft wieder flottzukriegen. Bisher hatte Peseschkian vorsichtig taktiert. Nun schaltet er einen Gang hoch, um die Wähler und Wählerinnen bei der Stichwahl an die Urne zu bringen.
Rund 60 Prozent der Wahlberechtigten waren im ersten Wahldurchgang am vergangenen Freitag zu Hause geblieben; viele glauben nicht, dass die Präsidentenwahl etwas verändern wird. Revolutionsführer Ali Khamenei wird auch nach der Präsidentenwahl der mächtigste Mann der Islamischen Republik bleiben. Der 85-Jährige will den Fortbestand des theokratischen Systems über seinen Tod hinaus sichern und lehnt Reformen ab.