Wien

Petition fordert sofortigen Baustopp am Wiener Michaelerplatz

Die Umbauarbeiten laufen bereits seit April
Die Umbauarbeiten laufen bereits seit AprilAPA / Eva Manhart
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Das historische Platzenesemble sei durch die Umgestaltung „visuell schwerwiegend gestört“, heißt es von der Initiative Denkmalschutz.

Die Umgestaltung des Michaelerplatzes bleibt ein Zankapfel. Nach massiver Kritik hat Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am vergangenen Wochenende das Wasserspiel vor dem Looshaus abgesagt. Auch die Baumarten sollen noch einmal geprüft werden. Nun hat die Initiative Denkmalschutz eine Petition gestartet, die fordert, die Bauarbeiten am Michaelerplatz sofort zu stoppen und eine Umgestaltung zu unterlassen. Auch plädiert man darin auf ein eigenes Freiraumgestaltungskonzept in Wien, welches das historische Stadtbild stärker berücksichtigt.

Das Bundesdenkmalamt hat der Umgestaltung zwar zugestimmt. Die Problematik dabei sei aber, dass es „keinen wirkungsvollen Umgebungsschutz im Denkmalschutzgesetz (§ 7) gibt“, heißt es in der Aussendung der Initiative. Damit sei es keine Zustimmung seitens der Behörde, sondern „nur die Abwesenheit der Möglichkeit, eine solche Umgestaltung zu untersagen, wenn nicht die denkmalgeschützten Objekte/Flächen selbst baulich verändert werden“.

„Visuell schwerwiegend gestört“

Durch die Umgestaltung werde aber ein „so wertvolles historisches Platzensemble visuell schwerwiegend gestört“. Aus diesem Grund startete die Initiative am Freitag eine Petition. Sollte diese mehr als 500 Unterschriften erhalten, muss sich der Wiener Gemeinderat damit beschäftigen.

Seit April laufen bereits die Umbauarbeiten auf dem Michaelerplatz. Geplant ist, neun Bäume zu pflanzen. Experten – darunter sind der Denkmalbeirat, Architekten, Kunsthistoriker und Künstler – kritisieren dabei allerdings, dass dadurch „die Wirkung des historischen Ensembles“ und die Sicht auf die Hofburg gefährdet seien. Stadträtin Sima verteidigte die Umgestaltung. Es sei nichts, das man aus der Hüfte geschossen habe. „Wir haben darüber jahrelang mit allen Gruppierungen den Dialog geführt, mit dem Bundesdenkmalamt, den Fiakern, den Taxlern, der Kirche, den Anrainern, dem Bezirk und viele, viele Runden gezogen“, sagte sie gegenüber der „Presse“ im Mai.

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