Die Figur einer gebärenden Maria im Linzer Dom löste eine Flut an Kritik aus, weltweites Medienecho und misogyne Gewalt. Sagt Künstlerin Esther Strauß. Wir trafen sie in Linz.
Die Stimmung ist ruhig, weniger angespannt als konzentriert. Niemand hat schließlich damit gerechnet, dass ein kleines Kunstprojekt zum 100-Jahre-Weihejubiläum des Linzer Mariendoms für Medienanfragen von „Washington Post“ bis zur BBC sorgen wird. Niemand hat mit einer derartigen Provokation von vermutlich rechtsradikaler Seite gerechnet. Damit, dass jemand bei helllichtem Tag mit einer Säge in den Dom spaziert und dort eine Darstellung der Heiligen Maria schändet. Genauer gesagt: köpft. Den Kopf mitnimmt. Verschwinden lässt.