Song zum Sonntag

„Tough“ von Lana Del Rey feat. Quavo: Zäh wie das Zeug in Opas Glas

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Den Stücktitel mit „hart“ zu übersetzen, wäre zu simpel: Das verwandte deutsche Wort „zäh“ passt schon besser, ein Hauch von Bodenständigkeit kommt dazu.

Spätestens seit Popkönigin Beyoncé sich mit ihrem Album „Cowboy Carter“ dem Country zugewandt hat und Bob Dylan mit Willie Nelson auf Tour ist, ist dieser Stil, sollte er je aus dem Pop-Zeitgeist gefallen sein, zweifelsfrei (wieder) hip. Wie Dylan kann Lana Del Rey mit einigem Recht „Ich war schon lang dort!“ rufen: Die Mythen des Wilden Westens hatten in ihren Liedern, zart neurotisiert natürlich, stets einen Platz. 2021 nannte sie ein Album „Chemtrails over the Country Club“, im September 2024 folgt, noch einschlägiger, eines namens „Lasso“. Darauf wird auch dieser Song gemeinsam mit Quavo sein. Wie sie singt er (teilweise mit Autotune) mit einer fast schon ins Schläfrige tendierenden Lässigkeit.

Den Stücktitel mit „hart“ zu übersetzen, wäre zu simpel: Das verwandte deutsche Wort „zäh“ passt schon besser, ein Hauch von Bodenständigkeit (Country eben!) kommt dazu. „Tough like the stuff in your grandpa’s glass“, singt Lana Del Rey. Was trinkt der Opa? Man stellt sich rauchigen Whiskey vor, oder herben Rotwein. Mit Bodensatz. So klingt der Zwiegesang auch, in dem es um Ungemach geht, das man überstanden hat und einen noch zäher gemacht hat. Man muss tun, was man tun muss. Dazu schicksalsschwere Gitarren. Zäh und schön.

Lana Del Rey, geboren 1985 in New York City, widmet sich seit 2007 den melancholischen Seiten des amerikanischen Traums. Rapper Quavo, geboren 1991 in Athens, Georgia, sang 2019 mit Madonna das Lied „Future“.
Lana Del Rey, geboren 1985 in New York City, widmet sich seit 2007 den melancholischen Seiten des amerikanischen Traums. Rapper Quavo, geboren 1991 in Athens, Georgia, sang 2019 mit Madonna das Lied „Future“.

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