Liberal betrachtet

Die modische Flucht nach vorn

Archivbild: Emmanuel Macron (li.) bleibt Präsident in Frankreich, aber mit schwierigen Verhältnissen im Parlament. Rishi Sunak ist sein Amt als britischer Premierminister bereits los.
Archivbild: Emmanuel Macron (li.) bleibt Präsident in Frankreich, aber mit schwierigen Verhältnissen im Parlament. Rishi Sunak ist sein Amt als britischer Premierminister bereits los.Imago / Vannicelli/grillotti
  • Drucken
  • Kommentieren

Seriosität ist eine Sekundärtugend, die zum Funktionieren einer Gesellschaft beiträgt. Politische Inhalte kann sie nicht ersetzen.

In Frankreich, Großbritannien und den USA scheint derzeit ein politisches Virus der besonderen Art zu grassieren: die politische Flucht nach vorn.

Kaum hatte der französische Präsident eine krachende Niederlage bei den Europa-Wahlen erlitten, rief er Neuwahlen aus. Sein Wahlbündnis Ensemble sei die einzig seriöse Alternative zur Rechtspartei von Marine Le Pen und der Volksfrontallianz diverser linker Gruppierungen. Wenig verwunderlich ließen sich die Wähler nicht zu dem von Macron erträumten Wahlergebnis drängen und bescherten dem Rassemblement mit ihrem jungen Spitzenmann einen Sieg.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Ähnlich spontan handelte der britische Premierminister Rishi Sunak, als er die Wahlen für das Unterhaus um ein halbes Jahr vorverlegen ließ. Angesichts verheerender Umfragewerte ließ er wissen, dass er einen Plan habe – und rief das Volk zu den Wahlurnen. Das Einzige, was daran ein Plan gewesen sein kann, war die Hoffnung, seine Gegner zu überrumpeln. Auch in diesem Fall hat das Volk nicht mitgespielt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.