Wien

Vier Schwerverletzte: Rivalisierende Gruppen treffen sich zu Massen-Schlägerei in Wien-Meidling

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Archivbild.TOBIAS STEINMAURER
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Mehrere Männer erlitten Messerstiche und Schläge auf den Kopf. Die Ermittler vermuten einen Zusammenhang mit Auseinandersetzungen mit Waffen in Brigittenau. Ein Teil der Männer war maskiert. Die Fahndung läuft.

Bereits zum dritten Mal haben sich zwei rivalisierende Männergruppen zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung in Wien verabredet. Während der Streit am Freitag und am Samstag in der Brigittenau noch relativ glimpflich ausgegangen ist, wurden am Sonntagabend vier Personen schwer verletzt. Drei Männer erlitten Stichverletzungen und ein Mann eine Kopfverletzung durch stumpfe Gewalteinwirkung, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Eine Großfahndung nach den Tätern läuft.

Alle drei Vorfälle stehen laut Polizei in direktem Zusammenhang miteinander. Es soll sich um rivalisierende tschetschenische, syrische bzw. afghanische Gruppierungen handeln. Das wollte die Polizei nicht bestätigen. Sprecher Haßlinger zufolge waren die Männer mit Messern, Stöcken und Stangen zu einem Treffen bei der U6-Station Bahnhof Meidling (früher: Philadelphiabrücke) gekommen. Auf dem Vorplatz, dort wo die Busse wegfahren, gingen sie aufeinander los. Worum es bei dem Streit ging, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die meisten Beteiligten liefen nach der Attacke davon. Ein Teil der Männer soll maskiert gewesen sein, hieß es später in einer Polizeiaussendung.

Polizeihubschrauber im Einsatz

In der Nacht auf Montag lief eine Großfahndung. Wie die Landespolizeidirektion Wien in einer Aussendung nach Mitternacht mitteilte, war im Rahmen der „umfassenden Fahndungsmaßnahmen“ auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die vier Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Sie sollen dann im Lauf der Nacht bzw. am Montag einvernommen werden. Auch gegen sie wird vorläufig ermittelt. Das Landeskriminalamt hat den Fall übernommen.

Am späten Freitagabend kam es vermutlich zum ersten Treffen der rivalisierenden Gruppen. Im Anton-Kummerer-Park fielen plötzlich Schüsse. Zwei junge Syrer wurden durch Schüsse, ein Tschetschene offenbar durch ein Messer leicht verletzt. Die an der Rauferei beteiligten jungen Männer kamen scheinbar mit Schusswaffen, Messern, Reizgassprays sowie Schlagwaffen in den Park. Auch fünf abgestellte Autos wurden durch Schusswaffenprojektile beschädigt. Nach der Auseinandersetzung flüchteten wie auch jetzt die meisten Beteiligten beider Gruppen. Mehrere Waffen wurden sichergestellt.

Am späten Samstagabend bzw. in der Nacht auf Sonntag kam es dann zum nächsten Einsatz im Bereich Klosterneuburger Straße, Anton-Kummerer-Park und Hannovermarkt, nachdem Zeugen Bewaffnete gesehen hatten und die Polizei alarmierten. Dabei wurden bei Personenkontrollen zwei Messer und ein Pfefferspray sichergestellt, es kam allerdings zu keinen Straftaten.

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