Mario Malkowsky (links) und Roland Veit einige Wochen vor ihrer Kanutour durch den schwedischen Nationalpark Färnebofjärden in einer Wiener Gstätten.
Survival Tour

Eine Woche im Wald: „Wir wollten das Leben aufs Minimum herunterfahren“

Feuerholz suchen, ein Schlaflager bauen und nach dem Aufstehen weiterpaddeln. Survival-Touren und Bushcrafting sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Über eine Grenzerfahrung.

Lukas McClishs Ausflug hat sich schon fast nach Guerilla-Marketing für eine Survival-Agentur angehört. Der verirrte Wanderer überlebte vor Kurzem ohne Proviant in den nordkalifornischen Bergen, obwohl er außer einer Klappschere nur eine Taschenlampe und die Liebe zur Natur dabeihatte. Eben die spuckte ihn nach zehn Tagen statt der geplanten drei Stunden leicht verletzt, immerhin lebendig, wieder aus. Wie es dazu kam? McClish verlor die Orientierung, weil der Wald, in dem er unterwegs war, teilweise durch einen Brand zerstört war. Er versuchte, immer der Sonne nach einen Weg aus der Misere zu finden, was ihm aber nicht gelang. Nach fünf Tagen wurde er nervös (beeindruckend), nach weiteren fünf folgte die Rettung, bis dahin hielt er sich mit wilden Beeren und Wasser aus seinem Schuh am Leben.

Damit hatte er deutlich mehr Glück als Aaron Ralston, der sich 2003 während einer Canyonwanderung in Utah bei einem Felssturz einklemmte und nur durch eine selbst ausgeführte Handamputation befreien konnte, für die er sich vorher auch noch Elle und Speiche brechen musste. Er überlebte und wurde wenigstens berühmt. So berühmt, dass er von James Franco im Kino gespielt wurde. Aber was ist eine Oscar-Nominierung gegen eine Hand. Merke also: Prominenz ist vergänglich, die Natur unberechenbar, und wer allein herumwandert, sollte zumindest eine weitere Person einweihen. Wildnis­erprobte kennen vielleicht auch die „Dreierregel“ des Überlebens. Der Mensch muss nicht, kann aber vieles aushalten, zum Beispiel: Drei Minuten ohne Sauerstoff, drei Stunden in ungeschützter Umgebung, drei Tage ohne Wasser und drei Wochen ohne Nahrung. Vorausgesetzt, man behält seine Sinne beisammen. Mentale Fitness sollte man zur körperlichen mitbringen, taucht man für mehrere Tage in die Wälder ab.

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