Fußball-EM

Vor Halbfinale gegen Spanien: Frankreich-Wahl als Mutmacher

Marcus Thuram (M.) freut sich besonders über den Wahlausgang in seiner Heimat.
Marcus Thuram (M.) freut sich besonders über den Wahlausgang in seiner Heimat.Reuters / Kai Pfaffenbach
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Mehrere Spieler der Nationalmannschaft hatten vor den Neuwahlen in Frankreich klar politisch Stellung bezogen. Nach den Ergebnissen vom Sonntag äußern sich erneut einige öffentlich. Das EM-Halbfinale gegen Spanien kann kommen.

Der überraschende Ausgang der zweiten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich hat bei den Spielern der Équipe Tricolore für Erleichterung vor dem EM-Halbfinale gegen Spanien gesorgt. „Es lebe die Vielfalt, es lebe die Republik, es lebe Frankreich“, schrieb etwa Marcus Thuram, er spielt bei Inter Mailand, bei Instagram. Er gratulierte allen, die eine Antwort auf die Gefahr gegeben hätten, die über „unserem schönen Land“ geschwebt habe.

Der Stürmer gehörte zu den Spielern, die sich auch schon deutlich zur politischen Lage in Frankreich nach dem Ausgang bei den Europawahlen geäußert hatten. Die rechtsnationale Partei „Rassemblement National“ hatte dabei mehr als 31 Prozent der Stimmen erhalten, die Partei von Staatspräsident Emmanuel Macron dagegen nur knapp 15 Prozent. Macron hatte anschließend Neuwahlen angesetzt. „Die Situation in Frankreich ist traurig, sie ist ernst“, hatte Thuram betont. „Das ist die traurige Realität unserer Gesellschaft.“

Kylian Mbappé bezog mehrfach Stellung gegen Rechts.
Kylian Mbappé bezog mehrfach Stellung gegen Rechts.GEPA pictures / Witters/ Leonie Horky

„Sieg des Volkes“

Wider Erwarten hat nicht das rechtsnationale „Rassemblement National“ von Marine Le Pen, sondern die linke Wahlunion „Nouveau Front Populaire“ (Neue Volksfront) bei der Wahl der Abgeordneten am stärksten vor Macrons „Ensemble“ abgeschnitten. In der neuen Nationalversammlung drängt sich vorerst zwar keine regierungsfähige Mehrheit auf, das Linksbündnis will regieren. „Der Sieg des Volkes“, schrieb Aurélien Tchouameni bei „X“. „Glückwunsch an alle Franzosen, die sich aufgemacht haben, dass diese schöne Land, das Frankreich ist, nicht von extremen Rechten regiert wird“, ergänzte Teamkollege Jules Koundé.

Die politische Debatte begleitet die Franzosen bereits die gesamte EM, auch Kylian Mbappé hatte klar Stellung gegen Rechts bezogen. Er hatte alle Franzosen aufgefordert, „wählen zu egehn. Wir sind die Generation, die etwas bewegen kann.“

Im Halbfinale wartet heute in München Spanien.

(dpa/apa/stm)

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