Déjà vu

„Eine NGO-Aktivistin, die sich in die Politik verirrt hat“

Peter Kufner
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Fußball als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Der Sturmplatz in Graz als Ort der Erkenntnis. Die Politik der Festspielreden.

Wenn sich der Landeshauptmann der Steiermark, Christopher Drexler, zur Bundespolitik äußert, hat er immer sein eigenes Schicksal im heimatlichen Bundesland im Auge. Seit Jahrzehnten herrscht hier ein System, das man euphemistisch mit „steirisches Klima“ beschreibt. Es besteht in einer sehr konsensbereiten Koalition der ÖVP mit der SPÖ, wobei Letzterer die Rolle des Zweiten zugedacht ist. Nur Franz Voves (SPÖ) gelang es einmal für zehn Jahre, das umzudrehen.

Nun herrscht seit abermals zehn Jahren wieder die alte Ordnung. Drexler kämpft darum, dass sie auch nach der Landtagswahl am 24. November weiter so bestehen wird, was allerdings unwahrscheinlich ist.

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Deshalb ist Drexler auch der ­entschiedenste Verfechter einer schwarz-roten, zur Not auch rot-schwarzen Koalition im Bund. Er möchte sie aber nicht mehr „Große Koalition“ nennen, denn die letzte Auflage dieser Regierungsform von 2006 bis 2017 habe schlecht funktioniert, sagt er. Dafür hat Drexler eine originelle Erklärung: Die SPÖ sei permanent beleidigt gewesen, weil sie glaubte, die ÖVP habe ihr im Jahr 2000 den Kanzler „gestohlen“; die ÖVP wiederum habe nicht verkraftet, dass der „weise Staatsmann Wolfgang Schüssel“ die Wahl 2006 gegen Alfred Gusenbauer verlieren konnte. (Alle Drexler-Zitate entnehmen wir einem Gespräch des Landeshauptmanns mit der „Kleinen Zeitung“).

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