Bodenschätze, vor allem die für eine grüne Zukunft unabdingbaren, sollen aus Abwasser von Entsalzungsanlagen und Solen der Natur geholt werden.
So etwas wie Abwasser gibt es nicht“, erklärt Peter Fiske (Lawrence Berkeley) und meint damit, dass selbst übelste Brühen voll sind mit Schätzen, die nur gehoben werden müssen, was auch auf umweltschonende Weise möglich ist: zahllose Mineralien und Metalle bis hin zu den derzeit begehrtesten – weil für die Umstellung auf eine dekarbonisierte Wirtschaft unentbehrlichen – wie Lithium und Seltene Erden (Yale 360 15. 5.). Die stecken etwa im Abwasser von Entsalzungsanlagen, es gibt sie aber auch in Wasser der Natur, das wegen seiner hohen Salzgehalte für den Gebrauch ungeeignet ist oder mit bisherigen technischen Mitteln nicht erreichbar war, weil es unter Vulkanen brodelt.
Salziges Oberflächenwasser hat man schon lang genutzt. Erst wurde aus dem Meer Salz gewonnen, dann wurden um Gewässer wie das Tote Meer und den Großen Salzsee Utahs Verdunstungsindustrien für industriell genutzte Rohstoffe wie Magnesium und Pottasche hochgezogen (die die Gewässer auszutrocknen drohen). Aber das war nichts im Vergleich zum gegenwärtigen Run. Auf viele Schlüsselrohstoffe für die grüne Zukunft hat China nahezu ein Monopol. Deshalb treiben vor allem die USA die Suche nach anderen Quellen voran, mit Forschungsgeldern auch aus Militärtöpfen, denen keine Idee zu entlegen ist: Letzten November hat die Regierung Biden fünf Millionen Dollar für Projekte frei gegeben, die Platin und Seltene Erden aus Algen holen wollen: „Seaweed Mining“.