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Wolfgang Hattmannsdorfer: Der Ehrgeizige, den fast alle mögen

Generalsekretär der Wirtschaftskammer in spe und Noch-ÖVP-Landesrat in Oberösterreich, Wolfgang Hattmannsdorfer.
Generalsekretär der Wirtschaftskammer in spe und Noch-ÖVP-Landesrat in Oberösterreich, Wolfgang Hattmannsdorfer.Hermann Wakolbinger
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Handschlagqualität ist das Attribut, das Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer vor seinem Wechsel nach Wien vorauseilt. Eine „Achse“ gibt es sogar zu SPÖ-Stadtrat Peter Hacker.

Es war ein „Presse“-Bericht über seinen Karriereschritt, der ihn vergangene Woche an die Oberfläche der medialen Aufmerksamkeit gespült hat: Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesrat in Oberösterreich, wechselt in Bälde aus der Landespolitik nach Wien, wo er Karlheinz Kopf im Jänner als Generalsekretär der Wirtschaftskammer (WKO) beerben wird. Der Wechsel bedeutet für den 44-Jährigen aber zeitgleich auch Listenplatz fünf auf der ÖVP-Bundesliste bei der Nationalratswahl. Das manövrierte ihn schnell in die Gerüchteküche um ein künftiges Ministeramt.

So erzählt man es derzeit zumindest in der Koalition: Sollte ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner tatsächlich als EU-Kommissar nach Brüssel wechseln, könnte Hattmannsdorfer, von Hausmacht (Wirtschaftsbund) und Politstil (pragmatisch) her ähnlich, dem Vorarlberger nachfolgen, etwa als Sozial-, Integrations- oder Arbeitsminister. In einer Koalition mit der SPÖ wäre Ersteres aber unwahrscheinlich.

Promovierter Ökonom

„Ich bin durch und durch ein politischer Mensch“, sagt Hattmannsdorfer über sich in seinem Eckbüro im Linzer Landhaus, in dem man derzeit sowohl die Altstadt als auch einigen Baulärm bewundern kann. „Jetzt, wo ich gehe, habe ich gedacht, lasse ich es noch schnell renovieren“, witzelt er bei der Begrüßung. Den Wien-Wechsel kommentiert der zweifache Vater und promovierte Ökonom gelassen: „Ich habe immer gesagt, dass mich Politik und Management reizen. Daraus habe ich nie ein Hehl gemacht.“ Der WKO-Job sei für ihn „einzigartig“, in seiner selbstbewussten Heimat sehen ihn aber nicht alle als Aufstieg. Weil er sich auch als Nachfolger von Landeshauptmann Thomas Stelzer in Position brachte, wird sein Abgang von der Promenade mancherorts als Etappensieg von Stelzers Kronprinzessin, Christine Haberlander, interpretiert.

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