Fußball-EM

Lamine Yamal: Zaubertor eines Teenagers

Lamine Yamal strahlt
Lamine Yamal strahltAPA / AFP / Miguel Medina
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Er ist sechzehn Jahre alt, wird in der Heimat gefeiert, wo er weder Autofahren darf noch nach 23 Uhr arbeiten dürfte, doch Lamine Yamal ist die Entdeckung dieser EM. Der Spanier schoss seine Mannschaft ins Finale, und bleibt weiter bodenständig.

München. 2:1! Finale! Nach seinem Zaubertor und dem EM-Rekord als jüngster EM-Torschütze hegt der gefeierte Lamine Yamal keinen speziellen Wunsch für seinen 17. Geburtstag - höchstens den einen. „Nichts, nur gewinnen, gewinnen, gewinnen“, sagte das Supertalent vom FC Barcelona nach dem Einzug seiner Spanier in das Endspiel der EM. Einen Tag vor dem Finale am Sonntag in Berlin gegen England oder die Niederlande hat Yamal Geburtstag. „Mein Ziel war es, meinen Geburtstag hier in Deutschland zu feiern“, sagte der Flügelstar. Das ist ihm dank des 2:1 im Halbfinale gegen Vizeweltmeister Frankreich schonmal geglückt. Ein „historischer Lamine Yamal“ habe die Mannschaft getragen, schrieb „Le Figaro“.

Demut des Genies

Dank seines Ausgleichstreffers mit gerade einmal 16 Jahren und 362 Tagen kürte er sich zum jüngsten Torschützen der Turnier-Geschichte. Und nicht nur das. „Meine Mutter hat immer gesagt, dass es auch ihr Traum ist, dass ich bei der EM ein Tor mache“, sagte Yamal, der zum Spieler des Spiels gekürt wurde. „Ich bin froh, dass ich mein erstes Tor gegen Frankreich in einem Halbfinale schießen konnte. Darüber bin ich sehr glücklich.“

Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente freute sich über den „Geniestreich“ des Jungstars. „Ich möchte ihm einen Rat mit auf den Weg geben: Ich möchte, dass er weiter demütig und mit beiden Füßen auf dem Boden bleibt und sich weiter verbessern will“, sagte der Coach. Er habe eine Mannschaft mit 26 „Fußball-Genies“

Nach dem Rückstand durch den ehemaligen Frankfurter Randal Kolo Muani (9. Minute) drehten Yamal mit einem traumhaften Schlenzer (21.) und der Leipziger Dani Olmo (25.) das Spiel. Bei aller Enttäuschung lächelte selbst der schwer enttäuschte französische Nationaltrainer Didier Deschamps, als er auf das Tor angesprochen wurde. „Es war ein wundervoller Schuss. Wirklich wundervoll“, sagte Deschamps. Seine Spieler hätten Yamal zu viel Platz gelassen, aber der Schuss sei auch perfekt gewesen.

Ablöse: Eine Milliarde Euro

Yamal löste Johan Vonlanthen als jüngsten EM-Torschützen ab, der 2004 bei seinem Treffer beim 1:3 der Schweiz gegen Frankreich 18 Jahre und 141 Tage alt gewesen war. „Ich versuche, nicht zu viel zu denken, sondern einfach Spaß zu haben und der Mannschaft zu helfen“, sagte Yamal, „und wenn es dann klappt wie heute, umso besser.“

Yamal debütierte bereits mit 15 für Barcelona in der ersten spanischen Liga und stieg im vergangenen Jahr beim 7:1 gegen Georgien mit 16 Jahren und 57 Tagen zum jüngsten Debütanten und Torschützen in der spanischen Nationalmannschaft auf. Sein Vertrag in Barcelona läuft bis 2026, die Ausstiegsklausel soll bei einer Milliarde Euro liegen.

(dpa/apa/fin)

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