Klima

Start-up will bald 1000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft saugen

Bei Direct Air Capture werden sozusagen die CO<sub>2</sub>-Emissionen vergangener Tage umgekehrt und das Kohlendioxid aus der Luft gesaugt.
Bei Direct Air Capture werden sozusagen die CO2-Emissionen vergangener Tage umgekehrt und das Kohlendioxid aus der Luft gesaugt.Imago/Imago Stock&People
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Ein junges Forscherteam der TU Wien freut sich über „bahnbrechende Fortschritte“ bei Direct Air Capture: Seine „künstlichen Bäume“ werden bald 1000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft entnehmen können.

Aktuell ist er ständiger Begleiter: Der Klimawandel führt nicht zuletzt in der österreichischen Hauptstadt zu einer spürbaren Zunahme von Tropennächten und Hitzetagen. Wien ist aber auch einer jener Standorte, an denen derzeit bahnbrechende Fortschritte in der Entwicklung von Technologien erfolgen, die diesen bremsen sollen. Konkret im Bereich der Entnahme von CO2 aus der Luft, der Direct Air Capture (DAC): Wie künstliche Bäume filtern diese Verfahren Luft, um daraus CO2 zu entnehmen und zu speichern oder wiederzuverwerten.

Eine entsprechende europaweite Strategie geben die EU-Klimaziele für 2040 vor. Bereits im Jahr 2040 sollen 280 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr wieder aus der Atmosphäre entnommen werden. Zum Vergleich: Allein Österreich stößt derzeit etwa 70 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus. 

50 Tonnen pro Jahr

Der US-Investor Peter Relan und dessen Dharma Karma Foundation tat sich deshalb mit einem jungen Forscherteam rund um Josef Fuchs von der TU Wien zusammen, das seither an neuen Lösungen für die Entnahme von CO2 aus der Luft forscht. Ein neues technisches Verfahren soll das künftig effizienter und billiger machen. Relan hat inzwischen mehrere Millionen Euro investiert.

Aus der Zusammenarbeit entstand nun auch ein eigenes, neues Unternehmen, das DAC Lab rund um Firmenchef Aditya Bhandari, an dem mit Florian Chimani auch ein junger Oberösterreicher beteiligt ist. Er war zuvor Teil der Forschungsgruppe der TU Wien. Der Firmensitz des rund 20-köpfigen Teams liegt im kalifornischen Silicon Valley, geforscht wird aber weiterhin in Wien an einer Pilot-Anlage.

Wie wird eigentlich ein US-Investor, der schon dem Messengerdienst Discord zum Erfolg verhalf, ausgerechnet auf die TU Wien aufmerksam? Das Team sei der „ideale Partner“ gewesen, heißt es seitens Bhandari auf Nachfrage zur „Presse“, weil man dort bereits über die technische Expertise für die Weiterentwicklung der Technologie verfügt habe. Die Wiener Projektleiter Johannes Fuchs und Gerhard Schöny, sie sind Geschäftsführer der Schwesterfirma DACworx, hatten zuvor bereits bei einem Forschungsprojekt mit der Boku Wien Erfahrung gesammelt: Das vom Klima- und Energiefonds geförderte Leitprojekt „ViennaGreenCO2“ forschte ebenfalls an einer billigen und energieeffizienten Kohlendioxid-Abscheidetechnik.

Inzwischen hat das Team nach eigenen Angaben „bahnbrechende“ Fortschritte gemacht: In der Wiener Unit können bereits 50 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft entnommen werden. In Kürze will man das Ziel noch deutlich steigern, 1000 Tonnen CO2 pro Jahr sollen es bald sein.

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