Pizzicato

Hot Yoga mit Modi

Indiens Premier hat den Welt-Yogatag eingeführt, er gilt als ein Guru der Bewegung. Für eine Übungsstunde auf dem Heldenplatz war es dann doch zu heiß, für ein Privatissimum im Morgengrauen zum Sonnengruß nicht.

Die Lipizzaner sind bereits aus der schwülen Stadthitze geflohen und grasen in der verdienten Sommerfrische auf den Weiden einer steirischen Alm. Bald werden ihnen viele Städter folgen, vom Präsidenten und Kanzler abwärts – hinauf auf die Berge im Kaunertal, hinaus auf den Attersee oder zu einem Ritt über den Bodensee. Doch zuerst galt es, den roten Teppich für einen Staatsbesuch der allerersten Güte auszurollen: Namaste, Narendra Modi!

Die Sängerknaben – der zweite große Wien-Fixpunkt für asiatische Touristen und Polit-Promis – waren zu Beginn des Festspielsommers indessen noch verfügbar. Und so brachten sie den hohen Gästen aus Indien zum Businesslunch in der Hofburg ein Ständchen dar – leicht und beschwingt wie beim Neujahrskonzert. Eine Musik, die zum Tanz animiert – womöglich auch zum Yoga, angesichts der schweißtreibenden Temperaturen zum Hot Yoga.

Indiens Premier hat den internationalen Yoga-Tag eingeführt, vor dem UN-Hauptquartier in New York hielt er eine öffentliche Übungsstunde ab. Mitternachts-Yoga vor der Wiener UNO-City oder in Schönbrunn: Das hätte ihm internationale Schlagzeilen eingebracht. Erst recht, wenn er seine Gastgeber am Heldenplatz im Lotussitz und in saloppen Sportklamotten in die hohe Yoga-Kunst eingewiesen hätte. „Jö, die Yogis!“ Doch als Modi im Morgengrauen zum Sonnengruß Alexander Van der Bellen und Karl Nehammer samt Frauen am Ballhausplatz ein Privatissimum gab, war niemand da.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.