FRA-Bericht

Antisemitismus: Fast jeder zweite jüdische Bürger überlegt, EU zu verlassen

Auf einem jüdischen Friedhof unweit von Straßburg haben unbekannte Täter Hakenkreuz-Schmierereien und antisemitische Sprüche auf 107 Gräbern hinterlassen. (Archivbild)
Auf einem jüdischen Friedhof unweit von Straßburg haben unbekannte Täter Hakenkreuz-Schmierereien und antisemitische Sprüche auf 107 Gräbern hinterlassen. (Archivbild)Patrick Hertzog
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80 Prozent fühlen sich durch einen wachsenden Antisemitismus in Europa bedroht. 76 verbergen deshalb öfters ihre jüdische Identität.

Wien. Antisemitismus wird ein zunehmendes Problem in der Europäischen Union. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht der EU-Grundrechteagentur FRA. Laut ihrer Erhebung sind 80 Prozent der jüdischen Bevölkerung der Auffassung, dass der Antisemitismus seit 2018 zugenommen hat. 90 Prozent waren online selbst damit konfrontiert. 56 Prozent erlebten dies im eigenen Bekanntenkreis. Mehr als jeder Dritte (37%) wurde im Jahr vor der Erhebung in der Öffentlichkeit wegen seiner Herkunft belästigt, neun Prozent sogar physisch attackiert. Dies hat Folgen für das Sicherheitsgefühl der jüdischen Bevölkerung in der EU: 53 Prozent machen sich mittlerweile Sorge um ihre eigene Sicherheit, 60 Prozent um jene ihrer Familie.

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