Prozess

Mann vor Tichy niedergestochen: Verdächtiger wohl Mitglied von „505/515“-Bande

In der Nacht auf Montag kam es beim Bahnhof Meidling zu einer äußerst gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen der „505/515“-Bande (Syrer) und Tschetschenen.
In der Nacht auf Montag kam es beim Bahnhof Meidling zu einer äußerst gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen der „505/515“-Bande (Syrer) und Tschetschenen.APA / Roland Schlager
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Der 21-Jährige muss sich am Donnerstag wegen Verdacht auf versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Er dürfte Mitglied jener Bande sein, die aktuell mit gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Tschetschenen auffällt.

Am Donnerstag wird am Wiener Landesgericht gegen einen 20-jährigen Syrer verhandelt, der am 17. März 2024 am Reumannplatz einen 21-Jährigen niedergestochen haben soll. Die Verhandlung wurde kurzfristig in den Großen Schwurgerichtssaal verlegt, außerdem wurde ein ausnahmsloses Film- und Fotografierverbot erlassen. „Aus Sicherheitsgründen“, wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn sagte.

Zu näheren Hintergründen hielt sich Salzborn Mittwochmittag bedeckt. Die Verhandlung dürfte allerdings von einem Großaufgebot der Polizei überwacht werden, auch weitere Sicherheitsvorkehrungen sollen im Vorfeld veranlasst worden sein.

Gewalttätige Auseinandersetzungen

Der Angeklagte dürfte nämlich der sogenannten 505/515-Bande angehören - einem Zusammenschluss junger, ursprünglich aus Syrien und Afghanistan stammender Männer. Seit Jahresbeginn befinden sie sich in einem gewalttätigen Konflikt mit Tschetschenen, was die Polizei in der Bundeshauptstadt auf Trab hält. Mehrere bewaffnete Auseinandersetzungen mit Schwerverletzten in mehreren Bezirken sind seit Ende Jänner dokumentiert. Anfang Juni wurde ein 30-jähriger Tschetschene im Arthaberpark in Favoriten niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Am vergangenen Wochenende kam es an von Freitag bis Sonntag jeweils nach Einbruch der Dunkelheit zu Straßenkämpfen in der Brigittenau und in Meidling mit zumindest vier Schwerverletzten.

Obwohl das Opfer, das vor dem Eissalon Tichy niedergestochen wurde, keine tschetschenischen Wurzeln hat, kursieren in der tschetschenischen Community Aufrufe, zur morgigen Verhandlung zu kommen. Der angeklagte Syrer wird in sozialen Medien für Gewalttaten gegen Tschetschenen verantwortlich gemacht, die womöglich den Strafverfolgungsbehörden noch gar nicht bekannt bzw. noch nicht gerichtsanhängig sind. (APA)

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