In Österreich arbeiten vergleichsweise viele Studenten nebenbei. Mit der Erwerbstätigkeit steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit, das Studium abzubrechen.
Österreichs Studierende haben, durchschnittlich gesehen, einen Vollzeitjob – sogar mehr als das. Laut den Ergebnissen der aktuellen europaweiten Eurostudent-Befragung kommen sie auf insgesamt 45,5 Wochenstunden, wenn man die Zeit, die sie in Pflichtveranstaltungen auf der Uni, beim Selbststudium und in Nebenjobs verbringen, zusammenzählt. Damit rangieren sie aber immer noch leicht unter dem Durchschnitt der 25 an der Befragung teilnehmenden europäischen Staaten, der bei 46,3 Stunden liegt. Am höchsten ist das Beschäftigungsausmaß der Studierenden mit 52,5 Stunden in Island.
In einer typischen Studienwoche (Ferienzeit nicht mitgerechnet) verbringen Österreichs Studierende im Schnitt nur zwölf Stunden in Pflichtlehrveranstaltungen. Im internationalen Vergleich ist das verhältnismäßig wenig. In Portugal müssen die Studenten mit 23 Stunden pro Woche deutlich mehr Zeit in Vorlesungen und Seminaren verbringen. Am unteren Ende der Pflichtstunden-Statistik rangieren neben Österreich Finnland und Schweden.
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Dazu kommt allerdings noch der individuelle Studienaufwand. Der nimmt meist deutlich mehr Zeit in Anspruch – in Österreich etwa 19 Stunden in der Woche. Ganz vorne im Ranking liegt in dieser Frage Schweden, wo die Studierenden 24 Stunden individuell lernen. In Portugal, wo, wie beschrieben 23 Stunden verpflichtend sind, kommen im Schnitt noch 20 Stunden Lernaufwand außerhalb der Hochschulen dazu.