Nahost

Waffenstillstand? USA „verhalten zuversichtlich“

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen HausReuters / Evelyn Hockstein
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Die USA sehen positive Signale bei den Gesprächen über einen Waffenstillstand. Die libanesische Hisbollah-Miliz erklärt sich bereit, die Entscheidung der verbündeten Hamas bei den Verhandlungen zu akzeptieren.

Die USA zeigen sich vorsichtig optimistisch in Bezug auf die Gespräche über einen Waffenstillstand im Gazastreifen. „Wir sind verhalten zuversichtlich, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Mittwoch (Ortszeit) in einem CNN-Interview zu den laufenden Verhandlungen. Die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas dauern an.

Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln in der Gewalt der palästinensischen Terrororganisation im Tausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen sollten in Doha weitergehen, nachdem zuvor Gespräche in Kairo stattgefunden hatten. Ägyptische Berichte über bedeutende Fortschritte seien verfrüht, zitierte der israelische Sender Channel 12 eine ranghohe israelische Quelle. Es seien „schwierige und komplexe“ Verhandlungen. Es gebe aber Anstrengungen, um einen Durchbruch zu erzielen.

Israels Delegation reise unter Leitung des Chefs des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, des Chefs des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar sowie des Chefunterhändlers des Militärs, Nitzan Alon, an, berichteten israelische Medien. Sie wollten in der katarischen Hauptstadt CIA-Chef Bill Burns, den ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel und Katars Ministerpräsidenten und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani treffen. Die USA, Ägypten und Katar vermitteln zwischen Israel und der Hamas.

„Akzeptieren Hamas-Entscheidung“

Die libanesische Hisbollah-Miliz gab indes nach Angaben ihres Anführers Hassan Nasrallah an, die Entscheidung der verbündeten Hamas bei den Verhandlungen zu akzeptieren. Die schiitisch-islamistische Miliz werde im Falle einer Einigung auf eine Waffenruhe auch die Angriffe auf Israel einstellen, sagte er am Mittwoch. „Was auch immer die Hamas akzeptiert, alle akzeptieren es und sind damit zufrieden.“ Wenn eine Waffenruhe erreicht werde, werde die Hisbollah „das Feuer ohne jegliche Diskussion einstellen“, sagte Nasrallah. Seit dem Beginn des Kriegs im Gazastreifen liefern sich die Hisbollah und die israelische Armee im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon immer wieder intensive Gefechte.

Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 in Israel verübt hatten. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 38.200 Menschen in Gaza getötet. Die Zahl, die nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten unterscheidet, lässt sich derzeit nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee greift eigenen Angaben zufolge weiterhin Ziele in mehreren Gebieten an. (APA/Reuters/dpa)

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