Italien

Aeroporto Silvio Berlusconi: Mailands wichtigster Flughafen heißt nun wie der verstorbene Premier

Silvio Berlusconi
Silvio Berlusconi Reuters / Guglielmo Mangiapane
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Trotz heftiger Kritik, Unterschriftenaktionen und Blockaden des Mailänder Bürgermeisters setzte sich die Regierung durch: Malpensa ist jetzt nach dem umstrittenen Medienmagnaten benannt worden.

Der wichtigste Flughafen der italienischen Millionenstadt Mailand trägt ab sofort den Namen des verstorbenen früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Der Flughafen Mailand-Malpensa - auch ein Drehkreuz im internationalen Luftverkehr - heißt nun offiziell Aeroporto Silvio Berlusconi.

Die Entscheidung wurde im Schnellverfahren von der Rechtsregierung in Rom vollzogen, zu deren tragenden Säulen die Berlusconi-Partei Forza Italia gehört. Der rechte Verkehrsminister Matteo Salvini ließ sich dabei auch von viel Kritik aus dem gegnerischen Lager nicht aufhalten.

Unterschriften-Aktion und Widerstand ohne Ergebnis

Der Chef der Lega-Partei setzte nach Angaben seines Ministeriums wie angekündigt seine Unterschrift unter den Beschluss - nur wenige Tage, nachdem das italienische Luftfahrtamt Enac die Pläne gutgeheißen hatte. Auch in Berlusconis Heimatstadt Mailand sind viele gegen den neuen Namen für Italiens zweitgrößten Flughafen. Mehr als 100.000 Menschen setzten ihre Unterschrift unter eine Aktion dagegen.

Der Bürgermeister der 1,3-Millionen-Metropole, der Mitte-Links-Politiker Beppe Sala, versuchte, das Vorhaben mit einer Regelung zu verhindern, wonach öffentliche Gebäude und Plätze erst zehn Jahre nach dem Tod einer bekannten Persönlichkeit deren Namen bekommen dürfen - ohne Erfolg.

Berlusconi starb im Juni vergangenen Jahres im Alter von 86 Jahren. Seither gibt es zwischen den verschiedenen politischen Lagern Streit, wie an ihn erinnert werden soll. Der Bau- und Medienunternehmer war schon zu Lebenszeiten eine der umstrittensten Figuren der italienischen Politik.

Berlusconi wurde 1936 in Mailand geboren. In den 1990er Jahren gründete er seine eigene Partei Forza Italia und wechselte in die Politik. Trotz einer Serie von Affären und Skandalen war der Rechtspopulist viermal Ministerpräsident, zuletzt bis 2011. Zudem stand er viele Jahre an der Spitze des Fußballvereins AC Mailand. Heute regiert die Forza Italia in Rom zusammen mit Salvinis Partei Lega als Teil einer rechten Dreier-Koalition. (APA)

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