Olympische Spiele

Flugangst! Kanuboot-Transport nach Paris auf Landweg

Corinna Kuhnle und der Wegweiser zu den Sommerspielen.
Corinna Kuhnle und der Wegweiser zu den Sommerspielen.APA / APA / Eva Manhart
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„Boote im Flieger mitzunehmen, ist Lotterie“: Viktoria Wolffhardt und Corinna Kuhnle haben für Paris ein klares Einser-Boot, und dem darf nichts passieren. Felix Oschmautz hat ein gleichwertiges Boot in Reserve.

Österreichs Flachwasser-Kanuten werden am nächsten Freitag als erste Aktive des österreichischen Olympia-Teams für die Paris-Spiele in die französische Hauptstadt reisen. Die bevorzugten Boote von Corinna Kuhnle, Viktoria Wolffhardt und Felix Oschmautz sind freilich schon längst vor Ort, der Transport erfolgte über den Landweg. Per Flugzeug wäre das zu heikel, wie das OKV-Trio betonte, die Gefahr einer Beschädigung sei zu groß.

Gelegenheit zum Deponieren der Boote gab es genug, immer wieder wurde auf der Pariser Wildwasser-Strecke geübt - zuletzt erst in der vergangenen Woche. „Die Boote haben wir von den Trainingslagern schon dort gelassen, die werden dort zwischengelagert. Weil das Fliegen mit den Booten ist immer so ein Risiko-Faktor“, erklärte die definitiv erst Anfang Juli auf den Olympia-Zug aufgesprungene Viktoria Wolffhardt. „Es kann doch immer etwas passieren. Und wenn das Olympia-Boot einen Knacks kriegt und komplett zerstört wird, wäre das schlecht.“

Corinna Kuhnle
Corinna Kuhnle APA / APA / Eva Manhart

Carbon, und das ist heikel

Die Tullnerin absolviert dieser Tage noch ein paar Flachwasser-Einheiten in ihrer Heimat, in Paris vertraut sie für den Canadier-Einer auf ein ganz bestimmtes Boot, das sie schon besser kenne. Andere hätten ein Reserve-Boot, wie sie weiß, so ist es auch bei Oschmautz. Der hat bereits im vergangenen Oktober ein Boot in Paris zwischengelagert, zur Medaille soll ihm aber ein anderer fahrbarer Untersatz führen. „Das zweite Boot ist im Frühjahr dazugekommen, für das habe ich mich entschieden. Der einzige Unterschied ist, dass es neuer als das andere ist.“

Für den Kärntner ist bedeutend, dass er ein gleichwertiges Boot in Reserve hat. „Das ist vor allem auch wichtig, da so das Training nicht beeinträchtigt ist.“ Der Transport auf dem Dachträger oder per Anhänger statt per Flugzeug ist für den Olympia-Vierten von Tokio 2021 im Kajak-Einer selbstverständlich. „Man versucht, so wenig wie möglich zu fliegen mit solchen Booten, weil sie aus Carbon sind. Das reicht, wenn sie wo eingeklemmt werden oder wo runterfallen.“ Das sieht auch Kajak-Spezialistin Kuhnle so: „Die Boote im Flieger mitzunehmen, das ist Lotterie.“

Corinna Kuhnle
Corinna Kuhnle APA / APA / Eva Manhart

Auch die nun dreifache Olympia-Teilnehmerin vertraut auf ein bestimmtes Boot. „Darin fühle ich mich wohl. Das bin ich bei den Wettkämpfen gefahren in der Saison, das ist gut eingefahren.“ Ihren Sitz für das Boot bringt Kuhnle per Handgepäck mit. „Den habe ich in der Tasche. Mit dem fühle ich mich am besten, daher nehme ich ihn immer hin und her.“ Den Landweg-Transport vereinfache, dass die meisten Wildwasser-Anlagen in Europa sind. „Es ist uns beim Flug-Transport zwar noch nie etwas passiert. Aber wenn sie das Boot zusammenhauen, wäre es schwierig.“

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