Grand Slam

Alcaraz und Djokovic erneut im Wimbledon-Finale

Daniil Medwedew (li.) gratuliert Carlos Alcaraz in Wimbledon zum Sieg im Halbfinale.
Daniil Medwedew (li.) gratuliert Carlos Alcaraz in Wimbledon zum Sieg im Halbfinale.APA / AFP / Henry Nicholls
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Alcarac setzte sich gegen Medwedew in vier Sätzen durch. Sein Gegner im Finale: Novak Djokovic, der nur wenige Wochen nach einer Operation am Meniskus von einem weiteren Wimbledon-Sieg träumt.

Die Tennis-Stars Carlos Alcaraz und Novak Djokovic stehen wie vor einem Jahr im Finale des Grand-Slam-Klassikers in Wimbledon. Titelverteidiger Alcaraz setzte sich am Freitag im Halbfinale gegen den Russen Daniil Medwedew 6:7(1),6:3,6:4,6:4 durch, Djokovic bezwang anschließend den Italiener Lorenzo Musetti mit 6:4,7:6(2),6:4. Im Endspiel am Sonntag greift der Serbe nach seinem 25. Grand-Slam-Titel. Schafft er diesen, wäre er geschlechtsübergreifend der alleinige Rekordhalter.

Ein derartiger Erfolgslauf war dem 37-Jährigen nicht unbedingt zuzutrauen, nachdem er im Achtelfinale der French Open einen Meniskusriss erlitten und sich deswegen einer Operation unterzogen hatte. Im All England Lawn Tennis and Croquet Club spielt er mit einer Bandage am rechten Knie - zu beeinträchtigen scheint ihn das aber nicht. Am Sonntag möchte Djokovic den Pokal für seinen achten Wimbledon-Triumph in den Händen halten und in einem für ihn bisher enttäuschenden Jahr endlich den ersten Turniersieg feiern.

Djokovic: „Wimbledon war immer ein Kindheitstraum“

„Es gab eine Menge Zweifel“, ob er überhaupt am Turnier teilnehmen könnte, rekapitulierte Djokovic die vergangenen Wochen. Er habe sich den Start bis zur Auslosung offen gelassen. Doch sein Traum, noch einmal in Wimbledon zu gewinnen, sei letztlich stärker gewesen. „Wimbledon war immer ein Kindheitstraum für mich, hier zu spielen und zu gewinnen“, erzählte Djokovic, der Alcaraz im Finale 2023 in einem Fünf-Satz-Marathon unterlegen gewesen war. „Ich war ein sieben Jahre alter Bub in Serbien, habe die Bomben über meinem Kopf fliegen gesehen und habe geträumt, hier auf dem Centre Court im Wimbledon zu stehen, Ich habe Wimbledon-Trophäen aus jedem erdenklichen Material in meinem Zimmer gebastelt.“

Die Herausforderung gegen den hochtalentierten Außenseiter Musetti (ATP-Nummer 25) meisterte der Weltranglistenzweite souverän. Er hatte auf alles, was der 22-jährige Italiener aus dem Hut zauberte, eine Antwort. Vorentscheidend war das Tiebreak des zweiten Satzes, in dem Djokovic wie so oft unantastbar war. Nach gut zweidreiviertel Stunden nutzte er seinen vierten Matchball. Vor ein paar Wochen hatte er gegen Musetti in Paris noch fünf Sätze gebraucht - und später mit der Knieverletzung bezahlt.

Harter Schlagabtausch zwischen Alcaraz und Medwedew

Alcaraz und Medwedew lieferten sich davor einen harten Schlagabtausch mit gleich vier Aufschlagverlusten und reichlich Hin und Her im ersten Satz. Medwedew gewann das Tiebreak klar mit 7:1. Die Atmosphäre spitzte sich kurzzeitig zu, als Medwedew beim Seitenwechsel Ende des ersten Satzes von Referee Eva Asderaki eine Verwarnung wegen unsportlichen Verhaltens bekam. Die Schiedsrichterin holte den Supervisor, weil Medwedew offenbar geflucht hatte.

Im zweiten Satz hielt der Widerstand des Russen an, ein Break zum 1:3 war aber zu viel gegen den immer stärker aufspielenden Spanier. Danach schien Alcaraz das Momentum auf seiner Seite zu haben. In den Durchgängen drei und vier nahm der spanische Weltranglisten-Dritte dem US-Open-Sieger von 2021 jeweils früh den Aufschlag ab. Im vierten Satz gelang Medwedew zwar sofort das Rebreak, das war jedoch das letzte Aufbäumen. Alcaraz gewann nach 2:55 Stunden und steht zum vierten Mal in einem Grand-Slam-Endspiel.

„Ich habe versucht, die ganze Nervosität zu Beginn des zweiten Satzes abzuschütteln. Es hat sehr geholfen, 3:1 voran zu liegen, danach konnte ich mein eigenes Spiel spielen und das Match etwas mehr genießen“, sagte Alcaraz beim Interview auf dem Court. Er habe versucht, lange Rallyes zu vermeiden und so oft wie möglich ans Netz zu gehen, um Medwedew keine Gelegenheit geben, sein Match zu spielen. „Alles in allem denke ich, ich habe ein wirklich gutes Match gespielt“, resümierte er. (APA/dpa/sda/Reuters)

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