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Tschechin Barbora Krejcikova gewinnt erstmals Wimbledon

Barbora Krejcikova schreibt Geschichte.
Barbora Krejcikova schreibt Geschichte.APA / AFP / Henry Nicholls
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Wimbledon hat eine neues Siegergesicht. Barbora Krejcikova setzt sich in einem wechselhaften Endspiel gegen Jasmine Paolini durch und jubelt über ihre Premiere beim prestigeträchtigsten aller Tennisturniere.

Barbora Krejcikova hat sich am Samstag erstmals zur Wimbledon-Siegerin gekürt. Die 28-jährige Tschechin rang im Endspiel der All England Tennis-Championships im Finale der beiden Turnierüberraschungen die Italienerin Jasmine Paolini nach 1:56 Stunden mit 6:2, 2:6, 6:4 nieder. Damit ist sie Nachfolgerin ihrer Landsfrau Marketa Vondrousova, die dieses Jahr schon früh ausgeschieden war.

Für ihren zweiten Major-Titel nach den French Open 2021 gab es neben 2.000 WTA-Punkten einen Siegerscheck in Höhe von 2,7 Mio. Pfund (3,21 Mio. Euro). Paolini kann sich mit 1,4 Mio. Pfund sowie 1.300 Zählern trösten.

Wechselhaftes Momentum

Krejcikova erwischte vor den Augen von Schauspielstar Tom Cruise den klar besseren Start und drückte dem Spiel von Beginn weg ihren Stempel auf. Die French-Open-Siegerin 2021 nahm der aber auch nervöser wirkenden Italienerin gleich im Auftaktgame den Aufschlag ab. Paolini kam im ersten Satz nie wirklich ins Spiel und musste zum 1:4 erneut ihr Service abgeben. Nach nur 35 Minuten servierte Krejcikova, deren Aufschlag bis dahin auch unantastbar für die 1,63 m große Paolini war, zu Null zum 6:2-Satzgewinn aus.

Wie aus dem Nichts gelang der quirligen, kampfstarken Italienerin nach einem kurzen Kabinengang zwischen den Sätzen die Wende. In ihrem zweiten Major-Finale en suite nach dem French-Open-Run (Niederlage gegen Iga Swiatek) änderte Paolini ihre Taktik und vermied die starke Vorhand der Gegnerin. Diesmal schaffte sie selbst das erste Break zum 2:0. Plötzlich zeigte die ab Montag Weltranglisten-Fünfte Selbstvertrauen, und stellte nach Abwehr eines Breakballs auf 3:0.

Favoritin zeigt Kämpferherz

Das goutierte auch ihr Coach, der ehemalige Weltklassespieler Renzo Furlan. Krejcikova zeigte Nerven, wehrte aber nach zwei Doppelfehlern en suite zwei Breakbälle zum 0:4 ab. Doch Paolini gab das Momentum nicht mehr her, pushte sich immer wieder mit der rechten Faust und zur Freude der Fans erzwang sie nach nur 71 Minuten und einem weiteren Break zum 6:2 einen Entscheidungsdurchgang.

Wie zu erwarten war: nach zwei klaren Sätzen wurde es in der Entscheidung eng. Bis zum 3:3 hielten beide Spielerinnen den Aufschlag, ehe die vom Publikum favorisierte Italienerin, die sich im Turnierverlauf mit ihrer emotionalen Art in die Herzen der Briten gespielt hatte, mit einem Doppelfehler den Aufschlag zum 3:4 abgeben musste.

Damit war der Widerstand Paolinis fast gebrochen. Doch im zehnten Game hatte sie bei 4:5 noch eine Chance auf das Rebreak. Krejcikova merkte man im Finish auch an, wie wichtig ihr dieser Sieg ist. Bei 5:4 nutzte sie nach Abwehr eines Breakballs zuvor dann doch noch ihren dritten Matchball zum Triumph. (APA)

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