Artenschutz

Keine Ratten mehr bis 2050? Wie Neuseeland seinen Kiwi retten will

Der Kiwi ist der Nationalvogel Neuseelands. Er ist in Gefahr, denn er kann sich nicht gegen die vom Menschen eingeschleppten Arten wehren.
Der Kiwi ist der Nationalvogel Neuseelands. Er ist in Gefahr, denn er kann sich nicht gegen die vom Menschen eingeschleppten Arten wehren.Getty Images/Hannah Peters/Getty Images
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Der Inselstaat kämpft um seine einzigartige Natur und Vogelwelt. Bis 2050 sollen eingeschleppte Feinde wie Ratten, Hermeline und Opossums ausgerottet werden. Wie soll das gehen?

Der Kiwi ist ein kurioses Geschöpf. Er ist klein und flauschig, hat einen langen Schnabel, an dessen Ende die Nasenlöcher sitzen. Manchmal stützt er sich darauf ab, wenn er das Gleichgewicht zu verlieren scheint. Er läuft nicht schnell, sondern stakst eher durch die Welt, er ist nachtaktiv, und Singvogel ist er, gelinde gesagt, auch keiner. Er kann noch nicht einmal fliegen. Der Kiwi hat, offen gestanden, so gar nichts Heroisches, wie das österreichische Wappentier, der Seeadler, oder der Kondor, der die Flaggen einiger lateinamerikanischer Länder ziert. In Neuseeland ist er dennoch zur nationalen Ikone avanciert, die Einwohner des Landes bezeichnen sich sogar nach ihm: Kiwis.

Der Kiwi und mit ihm besondere Vögel wie der Kakapo, der Pukeko oder der Kereru konnten sich auf den Inseln etablieren, weil sie keine natürlichen Fressfeinde hatten. Neuseelands Flora und Fauna sind aufgrund der isolierten Insellage einzigartig. 80 Prozent der Pflanzen kommen nur hier vor, viele Insekten, Vögel und Reptilien gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Es gab keine nativen Landsäugetiere. Doch mit den ersten Siedlern und später den Europäern kamen auch Raubtiere auf die beiden Inseln im Südpazifik. Invasive Arten, die nach und nach die einheimische Tierwelt bedrohten, zurückdrängten und sich vermehrten. Wie die Karnickel, wortwörtlich: Die eingeschleppten Kaninchen pflanzten sich so schnell fort, dass Farmer um ihre Ernte bangten; Ratten, Wiesel, Marder, verwilderte Katzen oder Opossums fielen über wehrlose Vögel her, stahlen ihre Eier, fraßen sich durch Wiesen, Gärten und durch Wälder. Sie begannen, die Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem zu schädigen.

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