Attentat

Ein Foto für die Geschichtsbücher

Donald Trump nach dem Attentatsversuch.
Donald Trump nach dem Attentatsversuch.APA/AFP/Rebecca Droke
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Donald Trump mit Blut im Gesicht, die Faust gen Himmel: Die Geschichte hinter dem ikonische Bild vom Attentatsversuch auf den ehemaligen US-Präsidenten.

Wien. Eben hatte jemand versucht, ihn zu töten. Donald Trump hat Blut im Gesicht, Leibwächter stehen eng um ihn – und da reckt Trump die rechte Faust gen Himmel, hinter ihm weht eine amerikanische Fahne. Mehrere Fotografen drücken auf den Auslöser – ein Foto für die Geschichtsbücher.

Das Bild ist auch ein Beweis für Trumps Instinkt für eine Inszenierung. Man würde glauben, dass jemand, der gerade nur knapp einem Mordanschlag entgangen ist, möglichst schnell in Sicherheit gebracht werden will. Doch Trump hält die Secret-Service-Agenten zurück: „Wait“, hört man den ehemaligen US-Präsidenten auf Videoaufnahmen mehrmals sagen.

Tatsächlich pausieren die Agenten mit Trump in ihrer Mitte. Er hebt die Faust, ruft „Fight, Fight“, die Agenten schieben ihn weiter. Erneut bleiben sie vor der Treppe stehen, die von der Bühne hinunterführt. Wieder reckt Trump die Faust mehrmals in den Himmel, die Menge reagiert mit „USA, USA“-Rufen.

Wenige Meter weiter, als die Leibwächter Trump in einen SUV schieben, dreht der sich erneut um und streckt der Menge noch einmal die Faust entgegen.

Mehrere Fotografen standen auf einer Fernseh-Tribüne gegenüber dem Rednerpult mit Blick auf Trump, nur vier Fotografen waren unmittelbar vor der Bühne. Sie sind Teil des Pressepools, der den ehemaligen Präsidenten ständig begleitet. AP-Fotograf Evan Vucci meinte in einem YouTube-Video, er habe sofort gewusst, dass es Schüsse sind. „In diesem Moment wusste ich, dass das ein historischer Moment ist, der festgehalten werden muss.“

Doug Mills, Fotograf der „New York Times“, sagte in einem Gespräch mit seiner Zeitung, er habe zuerst an Fehlzündungen eines Autos gedacht. „Das Letzte, an das ich gedacht habe, war eine Waffe.“

Als Trump hinter dem Rednerpult in Deckung ging, „dachte ich: Oh Gott, es ist etwas passiert.“ Mills machte eine Serie von Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln, weil er sich frei vor der Bühne bewegen konnte. „Ich habe immer Angst gehabt, in so einer Situation zu sein“, erklärte Mills. „Ich habe mich immer gefragt, wie ich reagieren würde. Ich hoffe, ich mache ein gutes Bild. Ich hoffe, dass ich nicht selbst erschossen werde.“ (rie)

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