Mit Federn, Haut und Haar

Hund, Wolf, Schwanzwedeln und der graue Gruß

Es empört mich politisch und auch der Wölfe wegen, dass Wolfsgruß und „Graue Wölfe“ für ein national-faschistisches Überlegenheitsprojekt stehen.

Wenn die ÖVP gegen die Mehrheitsmeinung im Lande das Renaturierungsgesetz blockieren will, dann wedelt demokratiepolitisch natürlich nicht der Hund mit dem Schwanz – wie ich in meinem letzten Kommentar schrieb – sondern der Schwanz mit dem Hund. Man kann es natürlich auch so lesen, wie es dastand – was dann aber Zustimmung zur Nichtzustimmung zum Renaturierungsgesetz bedeutet. Alles klar?

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Schön jedenfalls, wenn der Hund einen Schwanz zum Wedeln hat – wie auch ein Torschütze der türkischen Mannschaft und Tausende ihrer Fans in Berlin und Wien zwei Hände für den doppelten Wolfsgruß. Wölfe sind ja bekanntlich Rudeltiere. Klar – war eine politische Provokation von ein paar Faschisten (so sie wussten, was sie taten), zudem verboten. Und mit Sport geht nationalistische Politpropaganda schon gar nicht zusammen (?). Vorsicht – ist die Stammesbildung der Sportfans nicht Teil des Geschäftsmodells einer milliardenschweren Sportindustrie? Verstärkte die Wolfsgrußgeste den Schmerz über die Niederlage gegen einen Gegner, den man insgeheim unterlegen wähnte (das dachten die türkischen Fans auch, nur dass ihre Mannschaft tatsächlich gewann)? Oder tröstete vielmehr die durch unmäßige Medienaufmerksamkeit im Sinn der Provokateure flugs zum Topskandal hochgejazzte Geste die verletzte Fußballseele? – stellte sie doch die Unwürdigkeit des Gegners bloß. Jedenfalls wedelte hier der mediale Schwanz wieder mal kräftig mit dem Hund.

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