Globetrotter

Die Neubelebung des jihadistischen Terrorismus

(c) Peter Kufner.
  • Drucken
  • Kommentieren

„Extrem hoch“ schätzen westliche Sicherheitsbehörden derzeit das Risiko terroristischer Anschläge ein; der Gaza-Krieg vergrößert die Gefahr.

Sportliche Großereignisse ziehen Terroristen an wie das Licht die Motten. Entsprechend groß war auch die Anspannung der Sicherheitsbehörden in Deutschland bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Fußball-EM – und ist sie bei den französischen Behörden vor den am 26. Juli beginnenden Olympischen Sommerspielen in Paris.

Das französische Innenministerium stuft die terroristische Bedrohung zurzeit als „extrem hoch“ ein, seit Wochen gilt die höchste Terrorwarnstufe. Es sind bereits mehrere Personen wegen Planung terroristischer Anschläge verhaftet worden, darunter im Mai ein 18-jähriger Tschetschene. Vor möglichen aus Russland erfolgenden Störmanövern jeglicher Art bei den Sommerspielen hat bereits Staatspräsident Emmanuel Macron gewarnt.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Tatsächlich gab es in diesem Jahr die bisher verheerendsten Terroranschläge aber in Russland selbst. Am 22. März attackierte die Terrormiliz „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) die Konzerthalle der Crocus City in Moskau, es gab mehr als 140 Tote. Am 23. Juni folgte die Terrorattacke auf Kirchen, eine Synagoge und Polizeistationen in Dages­tan mit 20 Toten, darunter 15 Polizisten; auch diese Angriffe hatten einen islamistischen Hintergrund.

Dennoch versuchten die russischen Sicherheitsbehörden in beiden Fällen, die Spur der Terroristen in die Ukraine zu legen. Dabei waren sie im Fall des Terrorangriffs in Moskau im Voraus von den US-Nachrichtendiensten vor einem bevorstehenden islamistisch motivierten Anschlag auf eine Großveranstaltung gewarnt worden. Doch gerade die vom russischen Sicherheitsapparat wohl auf Anweisung aus dem Kreml hergestellte Verbindung der terroristischen Bedrohung mit dem Ukraine-Krieg erschwert es den Behörden auch, der Terrorgefahr effektiv entgegenzutreten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.